Google hat die Standardverweise auf bestimmte Feiertage und kulturelle Ereignisse aus seinem Online-Kalender entfernt. Nutzer bemerkten, dass mehrere dieser Standardeinträge fehlten. Dazu gehörten Pride Month, Black History Month oder Indigenous Peoples Month – Ereignisse, die jeweils auf die Belange sexueller Minderheiten, Schwarzer und Indigener aufmerksam machen. Auch der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Jänner wurde aus dem Kalender entfernt. Zuerst hatte die US-amerikanische Nachrichtenseite "The Verge" darüber berichtet.
Der Verzicht auf die Einträge erregte insbesondere im Zusammenhang mit den jüngsten Namensänderungen von Google Maps Aufmerksamkeit. Google folgte in seiner Karten-App der von US-Präsident Donald Trump angeordneten Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Was die Änderungen im Kalender angeht, teilte der Tech-Gigant jedoch auf Anfrage mit, dass er die Änderungen bereits Mitte des vergangenen Jahres veranlasst habe.
Google erklärte, man habe mehrere Jahre lang manuell "eine breitere Palette kultureller Ereignisse in einer Vielzahl von Ländern" hinzugefügt und damit nationale Feiertage und Feste ergänzt. Das Unternehmen habe jedoch Rückmeldungen über fehlende Ereignisse und Länder erhalten. "Die manuelle und konsistente Pflege von Hunderten von Terminen auf der ganzen Welt" sei nicht nachhaltig gewesen, schrieb Google in einer Erklärung an die AP.
Mit der Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika passte sich Google allerdings in der Tat den politischen Entscheidungen des US-Präsidenten Donald Trump an und erklärte, es sei eine "langjährige Praxis", in solchen Angelegenheiten der US-Regierung zu folgen. Auch Amerikas höchster Berg heißt nun wieder Mount McKinley statt in der indigenen Sprache Denali. Apple und Microsoft Bing folgten in ihren Karten-Apps den Vorgaben von Trump.
Die neuen Namen auf Google Maps sind nicht die einzige Änderung, die das Unternehmen aufgrund der jüngsten Maßnahmen der Trump-Regierung vorgenommen hat. Vergangene Woche gab Google bekannt, dass es einige seiner Zielvorgaben für die Einstellung von Mitarbeitern aufgeben wird. Damit reiht es sich in eine wachsende Liste von US-Unternehmen ein, die ihre Maßnahmen für Chancengleichheit und Diversität zurückgefahren haben. Googles Schritt folgte auf eine Anordnung von Trump, die "DEI"-Programme der US-Bundesregierung zurückzufahren. "DEI" steht für "Diversity, Equity and Inclusion", zu Deutsch: Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion.