Ukraine
Russland zieht Truppen von AKW ab – Ukraine in Angst
Russland zieht offenbar vermehrt Truppen vom Gelände des AKW Saporischschja ab. Die Ukraine, welche einen Anschlag fürchtet, probt für den Ernstfall.
Wie das ukrainische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, reduzieren die russischen Besatzer nun ihre Präsenz auf dem Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja. "Nach neuesten Angaben verlässt das Besatzungskontingent nach und nach das Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja. Drei Mitarbeiter von Rosatom, die für die Aktionen der Russen verantwortlich waren, gehörten zu den ersten, die das Kraftwerk verließen", heißt es auf dem Telegram-Kanal.
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Ukrainische Mitarbeiter sollen Gebäude verlassen
Auch ukrainische Mitarbeiter, die einen Vertrag mit Rosatom unterzeichnet hatten, hätten eine Anordnung zum Verlassen des Geländes erhalten. Demnach sollen sie angewiesen worden sein, das Werk bis zum 5. Juli zu verlassen. Auch die Zahl der Militärpatrouillen auf dem Gelände des AKW nehme allmählich ab. Das im Kraftwerk verbliebene Personal sei angewiesen worden, "bei einem Notfall der Ukraine die Schuld zu geben".
Zuletzt war die Sorge über einen atomaren Zwischenfall gestiegen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski warnte mehrmals vor einem Anschlag in dem von Russland besetzten AKW. Vergangene Woche hatte der Militärgeheimdienst SBU erklärt, Russland habe das Kraftwerk vermint und plane einen Terroranschlag dort. Moskau weist solche Vorwürfe immer wieder zurück.
Rettungskräfte proben Ernstfall
Nach Warnungen wegen eines möglichen Anschlags haben vier Regionen im Süden der Ukraine Übungen für einen atomaren Notfall abgehalten. Unter der Leitung des Energieministers Herman Haluschtschenko trainierten Rettungskräfte in den Regionen um die Städte Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipro für den nuklearen Ernstfall, wie der ukrainische Atomenergiekonzern Enerhoatom am Donnerstag auf Telegram mitteilte. Auch die Zivilbevölkerung sollte dabei auf den Notfall vorbereitet werden.
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Die ukrainische Militärverwaltung von Saporischschja gab im Nachrichtendienst Telegram am Donnerstag Handlungsanweisungen für Zivilisten. Man solle im Ernstfall Wasservorräte in luftdichten Behältern anlegen, Schutzkleidung tragen und keine lokal angebauten Lebensmittel verzehren, hieß es unter anderem. Die Lage scheint ernst. Ein Twitter-User schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der ukrainische Präsident, die Situation sei "eine globale Bedrohung".