Politik

Glattauer gibt Noten: Lehrer ohne 2G bitte suspendieren

"Heute"-Schulexperte Niki Glattauer vergibt wieder Noten. Diesmal am Prüfstand: Lehrer ohne 2G-Nachweis, Impfaufrufe per Mail und geheime Jaukerl. 

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Habe ich ja befürchtet, dass ich das neue Schuljahr mit Corona starten muss. Eine „Schule normal“ habe ich mir zu Ferienbeginn gewünscht, sprich einen Schulstart ohne Masken, Elefanten, ohne Berührungsphobie. Und was ist? Schon wieder werden unsere Schulen Außenstellen der Gesundheitsämter. Schuld? Nein, nicht die Politik. Schuld: Wir! Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, was offenbar auf 40 % der Österreicher nicht zutrifft, weiß: Die normale Schule gibt‘s erst, wenn alle, die mit ihr zu tun haben, durchge impft sind, also alle Schüler ab 12, alle Eltern (auch die mit Kindern unter 12) und, no na, Österreichs gesamter pädagogischer Apparat. Eine Person, die die Erkenntnisse seriöser Wissenschaft nicht unterscheiden kann von Verschwörungs-Geschwurbel, aber auch von den diffusen Ängsten sogenannter Impfskeptiker, die die eigene Befindlichkeit vor gesellschaftliche Verantwortung stellen, ist als Lehrerin eine Fehlbesetzung. Ich sage: Suspendiert sie!

Note: (Noch) nicht genügend

Schulen rufen in Mails zum Impfgang auf

Schottland prescht vor. Nach rasant steigenden Inzidenzen, für die die seit 1. August geöffneten Schulen verantwortlich gemacht werden, sollen die Schüler bald auch ohne Einwilligung der Eltern geimpft werden können. Anders bei uns. Da fühlen sich die Schulen zu „Überzeugungsarbeit“ genötigt und versuchen, um Schließungen zu vermeiden, in Eigeninitiative den Impf-Karren aus dem Dreck zu ziehen. Eindringlich und persönlich der Appell des Direktors der Wiener VorzeigeAHS Draschestraße an die El tern seiner 1.000 Schüler: „Ich ersuche Sie eindringlich, Ihr Kind möglichst rasch und noch vor Schulbeginn impfen zu lassen. Meine eigenen Kinder sind bereits geimpft bzw. haben demnächst einen Impftermin.“ Kompromisslos eine MS-Direktorin in ihrem internen RundMail: „Wir sind eine 2G-Schule. Nur geimpfte oder genesene Eltern hereinlassen. Eltern von ungeimpften Schülern ab 12 Abmeldung zum häuslichen Unterricht nahelegen. Danke.“

Note: 2x Sehr gut

Geheim geimpft: Darf Schule Eltern anlügen?

Das geht an die Adresse der Bildungsdirektionen. Weil sich immer mehr Kinder von Impfverweigerern geheim impfen lassen und ihre Lehrerinnen um Verschwiegenheit bitten, fordern erste Schulen eine „verordnete Vorgehensweise“: Aus dem Schreiben eines Direktors an seine Bildungsdirektion (cc an mich): „In mehreren Klassen wurden LehrerInnen von 15-, 16-, 17-jährigen SchülerInnen gebeten, deren Familien die Impfungen zu verschweigen. Zig Kinder haben sich gegen den Willen ihrer Eltern geheim impfen lassen. Wir stecken damit in einem Dilemma. Einerseits wollen wir die Eltern unserer Schüler nicht anlügen, andererseits auch nicht Streit in die Familien tragen. Dürfen wir, rein rechtlich, und sollen wir Erziehungsberechtigten die Impfungen ihrer Kinder verschweigen?“ Tja, dürfen und sollen sie, werte Bildungsdirektionen?

Note: Hm!

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