Politik
Welcher dieser 8 Typen im ORF-Streit sind Sie?
Österreich streitet über die GIS-Gebühr. Die Motive der Gegner und Befürworter sind dabei ganz unterschiedlich. Und zu welchem Lager gehören Sie?
Ungemütliche Zeiten für den Österreichischen Rundfunk (ORF): Ein Prozessfinanzierer ruft die Gebührenzahler dazu auf, per Sammelklage 300 Millionen Euro an GIS-Gebühren zurückzufordern. Und ein Volksbegehren will der obligatorischen Gebühr sogar komplett den Garaus machen. In den hitzigen Debatte tauchen folgende Diskussionstypen immer wieder auf:
Die 4 Typen von GIS-Abschaffern
Die Politischen:
Sie sehen im ORF einen politischen Feind. Von einer ausgeglichenen, objektiven Berichterstattung könne keine Rede sein, schreibt etwa die CPÖ, die hinter dem Volksbegehren "ORF ohne Zwangsgebühren" steckt, in ihrem Argumentarium. Die Partei ist im konservativen Spektrum anzusiedeln und bekämpft etwa die Homo-Ehe oder "Gender-Mainstreaming". Ihr Ziel ist klar: Sie will den ORF "von der parteipolitischen Einflussnahme befreien". Auch die Anhänger der FPÖ und anderer rechter Bewegungen attackieren den ORF immer wieder heftig.
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Die Digital Natives:
Diese Gruppe von GIS-Gegnern sieht nicht ein, warum sie eine Gebühr bezahlen soll, obwohl sie die ORF-Sender nicht nutzt. "Hab meinen Fernseher längst verkauft und schaue Serien und Filme über Netflix, Amazon und Maxdome am iPad", argumentiert ein Vertreter dieses Typs in der Heute.at-Kommentarspalte. Lineares Fernsehen? Für ihn ein Relikt aus einer längst vergangene Zeit.
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Die Staatskritischen:
Ist es eine Aufgabe des Staates, Radio- und TV-Sender zu finanzieren? Nein, findet dieser Typ. Er vertritt die Meinung, dass auch private Medien ein umfassendes Informations- und Unterhaltungsprogramm bereitstellen und es daher keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr brauche. Besonders kritisch sieht diese Gruppe den Umstand, dass rund ein Viertel aller GIS-Einnahmen an Bund und Länder fließt.
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Die Sparfüchse:
Die GIS sei viel zu teuer, argumentiert dieser Typ. "So hoch ist meine Pension auch nicht", klagt etwa eine Frau in einem Leser-Kommentar. Bei all den Wiederholungen auf den Sendern lasse sich die Gebühr von durchschnittlich 284 Euro im Jahr nicht rechtfertigen, argumentieren andere. Für sie ist klar: Abspecken allein reicht nicht, nun braucht es einen radikalen Systemwechsel.
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Die 4 Typen von GIS-Verteidigern
Die Demokraten:
In Zeiten von Fake News seien Institutionen wie der ORF wichtiger als jemals zuvor, argumentiert diese Gruppe. Sie verweist auf den Verfassungsauftrag des Österreichischen Rundfunks, wonach dieser objektiv und unparteilich berichten sowie die Meinungsvielfalt berücksichtigen muss. Auch brauche der ORF als nicht-gewinnorientiertes Unternehmen nicht auf die Quote zu schielen, so ein weiteres Killerargument dieses Typs.
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Die Gewohnheitstiere:
Schon seit 1955 flimmert das ORF-Programm in die österreichischen Wohnzimmer. Und solange sich das Gewohnheitstier erinnern kann, haben die Abend-Nachrichten in seinem Leben ihren festen Platz. Daran möge sich bitte auch in Zukunft nichts ändern!
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Die Pragmatischen:
Ja, vielleicht ließe sich das Programm da oder dort etwas modernisieren. Und vielleicht gäbe es da oder dort etwas Sparpotenzial. Im Großen und Ganzen ist der Pragmatische aber zufrieden mit dem ORF-Programm. Und dass niemand gern Gebühren zahlt, das ist ja klar. Trotzdem führe kein Weg daran vorbei, sagt sich dieser Typ.
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Die Reformer:
So richtig zeitgemäß ist die GIS in ihrer heutigen Form für den Reformer nicht mehr. Er argumentiert, in Zeiten des Smartphones sei eine Gebühr, die an den Besitz eines Radio- oder TV-Geräts gekoppelt sei, überholt. Er verweist auf Modelle aus anderen Ländern, die aus seiner Sicht besser zur modernen Medienwelt passen. Das Anti-GIS-Volksbegehren, das auch das alternative Modell einer Steuerfinanzierung ablehnt, bekämpft er jedoch vehement.
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Haben wir einen Diskussionstypen vergessen? Sagen Sie uns in der Kommentarspalte, warum Sie die GIS-Gebühr befürworten oder bekämpfen. (red)