Politik

"Gift für unser Land": kranker Kickl attackiert Kanzler

Aus dem Krankenstand heraus schießt FPÖ-Chef Herbert Kickl scharf gegen Karl Nehammer und die Regierung: "Diese Koalition ist Gift für unser Land"

Roman Palman
Herbert Kickl hat kein gutes Wort für die Regierung über.
Herbert Kickl hat kein gutes Wort für die Regierung über.
picturedesk.com; "Heute"-Montage

"Diese Bundesregierung hat die Österreicher endgültig abgeschrieben" – die Ergebnisse der am Mittwoch in Mauerbach zu Ende gegangenen Regierungsklausur lassen FPÖ-Chef Herbert Kickl auch im Krankenstand keine Ruhe. Obwohl der Bundesparteiobmann aktuell an Grippe laboriert und deshalb seinen großen ORF-Auftritt und andere Veranstaltungen absagen musste, startet er via Presseaussendung einen Rundumschlag gegen die die türkis-grüne Koalition.

Erneuerbaren-Turbo für Österreich, die Stärkung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt, sowie saubere und transparente Politik, versprachen die Regierungsparteien am Mittwoch vor der versammelten Presse. Während sich die ÖVP selbst für den "nächsten großen Wurf" beweihräuchert, sind Bundeskanzler Karl Nehammer und Vize Werner Kogler für Kickl stattdessen "in ein Paralleluniversum abgetaucht, in dem für die Menschen und ihre Probleme kein Platz ist".

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    Die Regierung versammelt sich diese Woche zur Klausur in Mauerbach.
    Die Regierung versammelt sich diese Woche zur Klausur in Mauerbach.
    Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com

    "Ohne ein einziges Wort" zu Preisexplosion und illegaler Masseneinwanderung würde die Koalition an "den echten Sorgen der Menschen vorbei" arbeiten, so der Freiheitliche weiter. "So bedeutsam der Ausbau der erneuerbaren Energie auch sein mag: Menschen, die schon jetzt nicht mehr wissen, wie sie ihre Strom- oder Gasrechnung bezahlen sollen, haben momentan andere Sorgen als die Anschaffung einer Photovoltaikanlage." Auch würden beschleunigte Umweltverträglichkeitsprüfungen nichts gegen illegale Migration helfen. Dafür fordert die FPÖ beschleunigte Abschiebungen und einen sofortigen Asylstopp.

    200-km/h-Crash gegen Mauer

    Der Regierungsriege bescheinigt Kickl einen "totalen Realitätsverlust" und dadurch das Land auf dem besten Weg zum großen Crash: "Zuerst hat [die Regierung] unser Österreich auf den Kurs in Richtung Mauer gesteuert, dann auf 200 km/h beschleunigt und jetzt macht sie einfach die Augen zu, anstatt auf die Bremse zu steigen und das Lenkrad umzureißen!"

    Dass er quasi im selben Atemzug einen sofortigen Rücktritt der Regierung fordert, gehört unter den Blauen ja schon zum guten Ton. Richtung Nehammer giftet Kickl: "Erweisen Sie wenigstens ein einziges Mal Österreich etwas Gutes, treten Sie zurück und machen Sie den Weg für Neuwahlen frei, bei denen die Bürger unsere Heimat wieder auf den Kurs für eine gute Zukunft bringen können! Denn diese Koalition ist Gift für unser Land".

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      Sabine Hertel; Helmut Graf; "Heute"-Collage
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