ORF-Moderator stinksauer
"Gibt den Dreck auch als Video" – Armin Wolf tobt
Internetkriminelle nutzen den ORF-Star Armin Wolf als Gesicht ihrer Betrugsmasche. Nun gehen sie sogar noch einen Schritt weiter, wie Wolf zeigt.
"Dreck", "Müll", "Fake" – am Donnerstagabend meldete sich ein äußerst genervter Armin Wolf in den sozialen Netzwerken zu Wort. Der Grund für den Ärger beim ORF-Moderator: Internetkriminelle nutzen seine Bekanntheit schamlos aus und betreiben Schindluder mit dem guten Namen und Konterfei des ZIB2-Stars. Über im Internet geschaltete Werbung werden leichtgläubige Menschen auf eine Webseite gelockt, auf der angeblich Armin Wolf in einem Interview einen Trick oder neue App für schnellen Reichtum enthüllt. In Wahrheit ist aber alles gefälscht: die Webseite, das Interview und die Erfahrungsberichte zum Geldversprechen.
„Jetzt gibts diesen betrügerischen Dreck auch als Video“
Nun gehen allerdings die Internetkriminellen sogar noch einen Schritt weiter. Waren die bisherigen Betrügereien als Bilder und Texte auffindbar, kursieren nun sogar mit Künstlicher Intelligenz produzierte Fake-Videos, in denen der Moderator zu sehen ist. "Jetzt gibts diesen betrügerischen Dreck auch als Video. Mit künstlicher 'Intelligenz' hergestellt, aber noch ziemlich schlecht gemacht, vor allem 'meine' angebliche Stimme. Das ist natürlich ein FAKE. Trotzdem scheinen immer wieder mal Menschen auf diesen Müll reinzufallen. Tun Sie’s bitte nicht!", warnt der ORF-Mann seine Follower.
Und weiter heißt es in dem Posting: "Ich werbe nie für Geldanlagen (ich habe keine Ahnung davon), ich werbe auch für sonst nix - und wenn Sie so ein Video oder eine Anzeige sehen, bitte melden Sie es bei Facebook! Das Problem ist: In ein, zwei Jahren kann man das technisch so gut machen, dass es nicht mehr als Fake erkennbar sein wird. Ich habe noch keine Ahnung, wie wir als Gesellschaft dann damit umgehen werden, dass wir de facto keinen Bildern mehr vertrauen können."
Aufmachung soll Seriosität der Beiträge suggerieren
In einem in der Vergangenheit von "Heute" gesichteten Beispiel (siehe Bildstrecke unten) suggeriert die Aufmachung, dass man sich auf der Webseite des Schweizer Rundfunks SRF befindet. Nur ein Blick auf die URL verrät, dass man sich woanders befindet. Die von den Betrügern angewendete Formel ist fast immer gleich und gibt es auch mit anderen Promis. Als Aufhänger wird hier erklärt, Armin Wolf hätte in einer Talkshow oder einem Interview ein Geheimnis ausgeplaudert und ein "revolutionäres Handelssystem" für Kryptowährungen aufgedeckt. Gleich zu Beginn wird mit der Behauptung, dass die Chance bald nicht mehr bestehen werde, Druck auf die potenziellen Opfer aufgebaut.
FOMO ("Fear of missing out") – die Angst, etwas zu verpassen – bezeichnet genau das, was die Betrüger mit Sätzen wie folgenden im potenziellen Opfer nähren und für sich nutzen wollen:
– "Ich rate jedem, es schnell auszuprobieren, bevor die Banken es stoppen."
– "Und tatsächlich rief die Bank Minuten nach Beendigung des Interviews an und versuchte, die Ausstrahlung von Armins Interview zu verhindern."
Danach wird behauptet, dass die "Redaktion" das tolle Geheimprogramm nun auch selbst ausprobiert habe, um die Leser vor einem Reinfall zu schützen. Oh Wunder, der angebliche Tester soll in nur einer Woche gleich Tausende Euro damit verdient haben, ohne wirklich etwas dafür tun zu müssen. Bevor man in die einfach gehaltene Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anmeldung, der Eingabe der eigenen Kreditkartendaten und zur Mindesteinzahlung von 250 Euro gestoßen wird, wird noch einmal die FOMO gefüttert: "Begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar." Natürlich alles erfunden und einmal investiert, ist das Geld weg.