ZIB2-Eklat

ORF-Star Wolf legt sich mit Ukraine-Botschafter an

Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Vasyl Khymynets, kritisierte am Donnerstag einen ZIB2-Beitrag. Moderator Armin Wolf konterte. 

Michael Rauhofer-Redl
ORF-Star Wolf legt sich mit Ukraine-Botschafter an
Armin Wolf in seinem "zweiten Wohnzimmer", dem ZIB2-Studio im ORF-Zentrum, in Wien.
Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

Am Mittwochabend berichtete der ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz im TV live aus der Ukraine. Im Zuge des Gesprächs mit Moderator Armin Wolf ging Wehrschütz auch auf die aktuelle Situation auf dem Schlachtfeld ein. Dazu erklärte er, was bereits andere namhafte Militärexperten artikulierten, nämlich, dass die Gegenoffensive der Ukraine gescheitert sei und man sich inmitten eines Abnützungskrieges befinde. 

Das, was sich die Ukraine im Sommer erhofft habe, sei einfach nicht eingetreten, so der Korrespondent. "Je klarer es wird, dass es keine Entscheidung am Schlachtfeld geben kann, desto stärker wird der Druck werden, mit Verhandlungen zu beginnen", stellte er fest. Das sei jedoch für die Ukraine ein schwieriges Unterfangen, misstraue doch die Bevölkerung den Russen völlig. Und auch Präsident Wolodimir Selenski habe "offensichtlich ein extrem gestörtes Verhältnis zu Putin – und umgekehrt". Es gebe demzufolge auch keinerlei Vertrauensbasis zwischen den beiden Staatschefs. Der Weg der Diplomatie werde also ein sehr schwieriger, prognostizierte Wehrschütz. 

ORF verschweige Tatsachen

Doch genau die letzte Aussage missfällt dem ukrainischen Botschafter in Wien, Vasyl Khymynets. Auf X (Twitter) kritisiert er die Wortmeldung Wehrschütz' und den ORF harsch. Es sei den österreichischen Zusehern "verschwiegen" worden, dass der "Kriegsverbrecher Putin" die Ukraine überfallen habe, einen "genozidalen Krieg"  führe, und Putin die Tötung, Vergewaltigung, Folterung und Deportation von Ukrainern in Auftrag gegeben habe. "Warum werden diese Tatsachen von ORF verschwiegen? Wer kann dann Vertrauens[v]erhältnis zu Putin haben?", so der Botschafter.

Wolf-Konter "Kann sie nicht ernst nehmen"

Diese Kritik wiederum wollte und konnte Moderator Armin Wolf nicht unbeantwortet lassen. Ebenfalls auf X bläst Wolf zur Gegenattacke. "Sie meinen ernsthaft, das würde vom ORF verschwiegen? Bei allen Respekt, aber haben Sie gestern zum ersten Mal seit Februar 2022 den ORF eingeschaltet?", wollte Wolf von seinem Gegenüber wissen. 

Diese Kritik ist derart faktenbefreit und absurd, dass ich Sie damit schlicht nicht ernst nehmen kann.
Armin Wolf auf X (Twitter)

Tatsächlich wirkt die Kritik des Botschafters an dieser Stelle überschießend. Denn dass Putin der Aggressor dieses Krieges ist, wird wohl niemand beim ORF bestreiten. Auch die Berichterstattung des Senders lässt diesen Schluss im Grunde nicht zu. Entsprechend klar fällt auch das Fazit des ORF-Stars aus: "Diese Kritik ist derart faktenbefreit und absurd, dass ich Sie damit schlicht nicht ernst nehmen kann", richtet er dem ukrainischen Diplomaten aus.

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