"Ausbau verschlafen"

Gewessler baute in 5 Jahren nur 12 E-Auto-Ladestationen

Individualverkehr dürfte bei Leonore Gewessler nicht denselben Stellenwert wie der öffentliche Verkehr genießen – von der SPÖ hagelt es Kritik.

Newsdesk Heute
Gewessler baute in 5 Jahren nur 12 E-Auto-Ladestationen
Leonore Gewessler (Grüne)
Robert Harson

Neue Zahlen zu Ladestationen für Elektroautos aus dem Umweltressort von Leonore Gewessler elektrisieren nun die SPÖ.

Durch eine Anfragebeantwortung an die Roten kam nämlich heraus, dass die Grüne in ihrer Amtszeit österreichweit lediglich 12 neue Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichten hat lassen.

39 E-Ladestellen in Österreich

27 "Strom-Tankstellen" gab es 2019 (bei 9.242 Neuzulassungen). Fünf Jahre später sind kaum Fortschritte erkennbar. 39 Ladestationen gibt es jetzt landesweit – bei 47.621 Neuzulassungen jährlich, was jede fünfte Auto-Anmeldung darstellt. Heißt konkret: Während im Jahr 2019 auf eine E-Ladestation rund 1.000 Elektroautos kamen, waren es im Jahr 2023 schon fast 4.000.

Leuten, die sich kein E-Auto leisten können, vorzuwerfen, dass sie Klimasünder sind, aber selbst nicht zu liefern, ist zu wenig.
Philip Kucher
Klubobmann (SPÖ)

"Typisch Grüne. Mit dem erhobenen Zeigefinger von Klimaschutz reden, aber selbst den dringend notwendigen Infrastrukturausbau verschlafe", kritisiert SPÖ-Klubobmann Philip Kucher im "Heute"-Gespräch.

SPÖ-Klubobmann Philip Kucher
SPÖ-Klubobmann Philip Kucher
Sabine Hertel

SPÖ-Kucher kritisiert Versagen

Ihr eigenes Versagen dokumentiere laut Kucher, dass – so die ASFINAG – 1.500 Ladepunkte bis 2030 zur Verfügung stehen sollen. Während in den letzten fünf Jahren 12 errichtet wurde, sollen es in den nächsten 6 Jahren also 1.450 sein. "Das zeigt, was möglich gewesen wäre", ärgert sich Kucher.

Gemeinsam mit Innovationssprecherin Petra Oberrauner poltert er: "Leuten, die sich kein E-Auto leisten können, vorzuwerfen, dass sie Klimasünder sind, aber selbst nicht zu liefern, ist wirklich zu wenig. So wird das mit der dringend nötigen Mobilitätswende nichts."

Gewessler kontert: Bald 50 Stationen verfügbar

Gewesslers Klima-Ministerium weist den Vorwurf auf "Heute"-Anfrage als falsch zurück, das Gegenteil sei der Fall: "Der Ausbau der Infrastruktur für die E-Mobilität läuft in Österreich schneller als je zuvor. Österreich erreicht damit bereits jetzt die EU-Ziele von einer Ladestation alle 60 Kilometer – deutlich vor der Frist", so das Ressort der Grünen-Ministerin.

Bis Ende 2024 sollen am hochrangigen Straßennetz rund 50 Ladestationen verfügbar sein – das sind rund 220 Ladepunkte auf Autobahnen und Schnellstraßen. "Mit der grünen Regierungsbeteiligung haben sich die Ladestationen im hochrangigen Straßennetz von 27 im Jahr 2019 auf rund 50 Ende 2024 in etwa verdoppelt", feiert man sich im Ministerium.

Österreich EU-weit auf Platz 6

Auch insgesamt gehe der Ausbau der Ladestellen rasant voran – mit Juni 2024 gab es insgesamt 24.009 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Österreich. Im Vergleich: Anfang 2022 waren hier 13.441 Ladepunkte gemeldet worden, im Jahr 2019 überhaupt nur 4.300.

Österreich liegt im EU-Vergleich der Ladestellen pro 100.000 Einwohner auf Platz 6 – eine Verschlechterung im Vergleich zu 2019.

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    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Die SPÖ kritisiert Umweltministerin Leonore Gewessler dafür, dass sie in den letzten fünf Jahren nur 12 neue Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichtet hat
    • Die SPÖ bezeichnet dies als Versagen und kritisiert, dass die Grünen den dringend notwendigen Infrastrukturausbau verschlafen hätten
    • Gewesslers Klima-Ministerium weist die Vorwürfe zurück und betont, dass der Ausbau der Infrastruktur für die E-Mobilität in Österreich schneller als je zuvor voranschreitet
    • Bis Ende 2024 sollen rund 50 Ladestationen am hochrangigen Straßennetz verfügbar sein
    • Insgesamt gab es mit Juni 2024 24.009 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Österreich, was im EU-Vergleich Platz 6 bedeutet
    red
    Akt.