Das Ende der Strompreisbremse und die teils kräftige Erhöhungen bei den regional sehr unterschiedlichen Netzgebühren treiben die Stromrechnungen erheblich in die Höhe. Zu diesem Schluss kommt eine umfangreiche Analyse des Vergleichsportals Check24, für die die Strompreise von Dezember 2024 mit jenen von Jänner 2025 verglichen wurden.
Fazit: Im Österreich-Schnitt zahlen Haushalte jetzt um 37 Prozent mehr für Strom als im Vorjahr. Am härtesten treffen der Wegfall von Förderungen sowie höhere Netzgebühren die Niederösterreicher. Für die steigt die Stromrechnung um heftige 47 Prozent, rechnen die Check24-Experten vor. Dahinter folgen gleichauf Wien, Oberösterreich und das Burgenland mit je 41 Prozent. Am besten kommen die Steirer mit +26 Prozent davon.
Erhebliche Unterschiede gibt es laut Erhebung im Ranking der Verbrauchergruppen. Am heftigsten steigt die Stromrechnung demnach prozentuell für Single-Haushalte mit 1.500 Kilowattstunden (kWh) Jahresverbrauch. Die müssen neuerdings um 43 Prozent mehr hinblättern. Mehrkosten hochgerechnet aufs Jahr: 156 Euro. Das gilt aber nur im besten Fall, da Check24 jeweils die Tarife der günstigsten Anbieter inklusive Neukundenrabatt verglichen hat. Bei den großen Landesversorgern könnte das Plus also noch deutlich höher ausfallen.
Dahinter folgen Zwei-Personen-Haushalte (2.500 kWh Verbrauch, +39 Prozent bzw. mindestens 216 Euro Mehrkosten) sowie Familien und Wohngemeinschaften mit drei Personen (3.500 kWh Verbrauch, +36 Prozent bzw. mindestens 252 Euro Mehrkosten) sowie vier Personen (4.250 kWh Verbrauch, +31 Prozent bzw. mindestens 264 Euro Mehrkosten).
"Wer den Anbieter nicht wechselt, wird also ab sofort deutlich höhere Fixkosten haben", warnt die Vergleichsplattform. Und, so Check24-Energieexperte Sebastian Lex: "Die Netzkosten oder staatlichen Hilfen können Kunden leider nicht beeinflussen. Was aber jeder Österreicher machen kann, ist Strompreise vergleichen und damit hunderte Euro pro Jahr sparen."
Die Wechselbereitschaft bei österreichischen Stromkunden sei allerdings sehr niedrig. Ein Fehler, sagt Lex: "Wer länger beim selben Anbieter bleibt, hat meistens nicht den bestmöglichen Vertrag." So finde man durch Neukundenrabatte und Wechselboni fast immer günstigere Tarife als jene für Bestandskunden. Je nach Wohnort, Verbrauch und derzeitigem Anbieter könnten Kunden derzeit jedenfalls bis zu 950 Euro im Jahr sparen.
Beim Thema Stromanbieterwechsel sei es, so Lex, auch wichtig zu wissen, dass während des Umstiegs "immer Strom fließt und es kaum Papierkram gibt". Vereinfacht gesagt, bekomme man nur die Rechnung von einem anderen Anbieter und merke sonst nichts.
"Der Vergleich von Stromanbietern geht sehr einfach, und wenn man sich für einen neuen Anbieter entschieden hat, ist der Wechsel in zwei Minuten erledigt", erklärt der Fachmann. Denn: Der neue Anbieter kündigt den alten Vertrag ohne Zutun. Check24 rät jedenfalls, Stromanbieter jedes Jahr erneut zu vergleichen. Damit könnten Kunden immer vom Neukundenrabatt profitieren. Mehr Informationen zum Thema gibt’s bei Check24.