Politik

Geringere Dosis, kleinere Nadel – Kinderimpfung startet

Gesundheitsminister Mückstein gibt bekannt, dass man bisher 258.000 Dosen Kinderimpfstoff bestellt habe. Alle sollen ihre Kinder impfen lassen.

Rene Findenig
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) freut sich "als Vater von zwei Kindern" über die Impfung.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) freut sich "als Vater von zwei Kindern" über die Impfung.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, dass Österreich bisher 258.000 Dosen Kinderimpfstoff  von Biontech/Pfizer bestellt habe. Gleichzeitig appellierte der Gesundheitsminister an alle Eltern in Österreich, ihre Schützlinge impfen zu lassen, denn auch Kinder könnten schwer an Corona erkranken. "Die Kinderimpfung ist sicher. Das hat die EMA heute bekanntgegeben", so Mückstein.

Dass die EMA die Impfung ab fünf Jahren freigegeben habe, freue Mückstein "als Arzt, Gesundheitsminister und Vater von zwei Kindern". Der Minister verwies auch darauf, dass für die Kinderimpfung ein besonders gründliches Zulassungsverfahren durchgeführt worden sei. Vom Nationalen Impfgremium klärte Ursula Wiedermann-Schmidt auf, dass Corona-Infektionen bei ungeimpften Kindern ab zwölf Jahren sechs Mal öfter vorkommen als bei geimpften. Ab sechs Jahren würden die Corona-Infektionen ansteigen.

Geringere Dosis, kleinere Nadel

Dass Kinder ab fünf Jahren nun geimpft werden können sei wichtig, so Wiedermann-Schmidt, denn einen schweren Verlauf könne man bei keinem Kind ausschließen. Bei der Frage nach Nebenwirkungen verwies die Expertin auf die USA, wo bei 3,3 Millionen erstgeimpften Kindern keine Meldungen zu Nebenwirkungen aufgetaucht seien. Zudem gebe es bei Kinderimpfungen eine geringere Impfdosis, kleinere Nadeln und die Empfehlung, eine Woche keinen Sport zu treiben.

Typische Folgen wie Kopfschmerzen

Kinderarzt Peter Voitl schilderte, als Arzt bereits mehrere Kinder geimpft zu haben, seit Anfang Oktober, und er habe dabei sehr positive Erfahrungen gemacht. Immer wieder kämen auch schwere Krankheitsverläufe bei ungeimpften Kindern vor. Mückstein wiederum attestierte, dass es eine breite Datenlage zur Sicherheit gebe, mehr als 130.000 Kinder seien bereits doppelt geimpft. Erkennbar seien die typischen Folgen wie Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle oder Fieber.

Abseits von der Kinderimpfung wurde die Frage laut, ob der derzeitige harte Lockdown nur stufenweise statt komplett zurückgefahren werde. Dabei pochte der Minister einmal mehr darauf, dass der Lockdown nach zehn Tagen evaluiert werde, danach werde man Maßnahmen treffen. Gut würden nicht nur die Auffrischungsimpfungen, sondern auch Erst- und Zweitstiche voranschreiten – allerdings nicht so schnell, wie wünschenswert wäre, so der Minister sinngemäß. Und werde die Impfpflicht in Österreich dann auch für Kinder gelten? Diese Antwort ließ Mückstein offen.

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