Niederösterreich

Geflüchteter Stein-Häftling ist Käfig-Kämpfer

Ein 35-jähriger Schwerkrimineller nutzte einen Spitalsausgang zur Flucht aus. Der Stein-Häftling ist MMA-Kämpfer und brandgefährlich.

Geflüchteter Stein-Häftling ist Käfig-Kämpfer
MMA-Kämpfer
Getty Images/iStockphoto

Seine Flucht am Dienstagnachmittag bei einer Vorführung ins Kremser Spital war offenbar gut durchdacht: Der sportliche 35-Jährige hatte über massive Schmerzen im Knie geplant, in der Folge wurde eine MRT-Untersuchung im Kremser Landesklinikum geplant. Und trotz Handschellen und "kaputtem Knie" konnte der Tschetschene (35) flüchten.

Häftling ist Schwergewicht

Der 35-Jährige soll kein Leichtgewicht sein: Der tscheschenische Athlet ist MMA-Kämpfer, saß wegen schweren Raubes und anderer Delikte am "Felsen" im Hochsicherheitstrakt, soll auch islamistische Tendenzen aufweisen. Seine Reststrafdauer in der Justizanstalt Stein beträgt elf Jahre.

Eine Alarmfahndung mit rund 200 Beamten am Dienstag war ergebnislos, die Fahndung ist nach wie vor aufrecht.

Der 35-Jährige ist jedoch nur einer von drei Geflüchteten, vermutlich aber der Gefährlichste. Bereits in der Vorwoche war eine verurteilte Betrügerin, die noch bis 2025 in der Justizanstalt Schwarzau (Neunkirchen) sitzen muss, aus dem Landeskrankenhaus Wiener Neustadt verduftet.

Fahndung nach 35-jährigen Häftling in Krems:

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    Der Verdächtige wird in den Weinbergen gesucht - er könnte bereits tot sein. 
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    DOKU-NÖ

    Und bereits am Montag war ein 16-jähriger Afghane in Handschellen bei einer Spitalsvorführung geflüchtet. Und auch nach seiner Flucht wollte er offenbar seine Fans und die heimische Justiz und Polizei auf dem Laufenden halten. Via Instagram postete er Fotos von ihm in Handschellen, mit Joint und ausgestrecktem Mittelfinger.

    Bundesweit wurden bei einer Schwerpunktaktion 21 Justizanstalten durchsucht
    Sprecherin des
    Justizministeriums

    Nach allen drei Insassen wird nach wie vor gesucht. Auf die jüngsten Vorfälle reagierte das Justizministerium laut eigenen Angaben bereits mit Maßnahmen. "Alle Justizanstalten wurden angewiesen, medizinische Eskorten bis auf weiteres nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durchzuführen", hieß es in einer Stellungnahme. Bei einer Schwerpunktaktion seien am Mittwoch bundesweit in 21 Justizanstalten zahlreiche Hafträume durchsucht worden. Augenmerk gelegt wurde laut Ministerium unter anderem auch auf Gegenstände, die zur Fluchtvorbereitung genutzt werden können. "Solche Aktionen werden in unregelmäßigen Abständen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt und dienen der Stärkung und Aufrechterhaltung der Sicherheit in den Justizanstalten."

    Gewerkschafter kritisieren, dass sich viele Beamte "gar nichts mehr trauen würden, aus Angst etwa die Menschenrechte zu verletzen": So wären Fußfesseln prinzipiell nicht erlaubt, würden nur in Ausnahmefällen genehmigt werden. 

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