Politik

Gefahr eines Nuklear-Konflikts "höher als jemals zuvor"

Österreich kämpft für einen Atomteststoppvertrag! Acht Staaten halten den Schlüssel zu seinem Inkrafttreten in der Hand. Minister Schallenberg warnt.

André Wilding
"Die Welt darf die Augen nicht länger vor der Bedrohung durch einen Einsatz, Test oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen", so Minister Schallenberg.
"Die Welt darf die Augen nicht länger vor der Bedrohung durch einen Einsatz, Test oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen", so Minister Schallenberg.
Getty Images/iStockphoto

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Nukleartests am 29. August ruft Außenminister Alexander Schallenberg die sogenannten Schlüsselstaaten – Ägypten, China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die Vereinigten Staaten – auf, den Atomteststoppvertrag (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty; CTBT) endlich zu ratifizieren.

"Wir brauchen den Atomteststoppvertrag dringender denn je. Es kann nicht sein, dass acht Staaten den Schlüssel zu unser aller Sicherheit in der Hand halten und damit so achtlos umgehen. Ich fordere diese Schlüsselstaaten dringend auf, endlich diesen so wichtigen Schritt für die globale Sicherheit zu setzen", so Außenminister Alexander Schallenberg.

Ratifikationen fehlen

Der 1996 angenommene Atomteststoppvertrag verbietet alle nuklearen Testexplosionen. Das im Vertrag verankerte globale Überwachungssystem würde die geheime Entwicklung einsatzfähiger Atomwaffen praktisch unmöglich machen. 178 der 186 Unterzeichnerstaaten haben ihn auch ratifiziert. Für sein Inkrafttreten fehlen allerdings noch die Ratifikationen durch die acht genannten Schlüsselstaaten. Österreich ist seit 1997 Vertragsstaat und ein vehementer Fürsprecher der nuklearen Abrüstung.

"Die geopolitischen Spannungen zeigen, wie dringend es nachhaltige Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung braucht. Russlands nukleares Säbelrasseln, Nordkoreas Raketenprogramm und mögliche weitere Atomtests sind symptomatisch für die negativen Entwicklungen und die dramatisch erhöhten nuklearen Risiken", drängt der Außenminister auf rasche globale Schritte zur nuklearen Abrüstung.

Gefahr "höher als jemals zuvor"

Die Unterstützung für den Atomteststoppvertrag unterstreicht die Vorreiterrolle Österreichs, das auch Sitz jener Kommission ist, die den Vertrag für den Tag des Inkrafttretens vorbereitet (CTBTO Preparatory Commission). Im Fokus des österreichischen Engagements stehen die katastrophalen humanitären Auswirkungen von Nuklearwaffen und die hohen Risiken der sogenannten nuklearen Abschreckung.

Dazu hat das Außenministerium kürzlich einen Überblick neuester wissenschaftlicher Studien veröffentlicht, die zu einer gemeinsamen Faktenbasis für Abrüstungsinitiativen beitragen sollen.

Außenminister Alexander Schallenberg
Außenminister Alexander Schallenberg
Darko Vojinovic / AP / picturedesk.com

"Gerade jetzt, wo die Gefahr eines nuklearen Konflikts höher ist als jemals zuvor, müssen wir die humanitären Auswirkungen eines potenziellen Nuklearwaffeneinsatzes ins Zentrum der Diskussion stellen", betont der Außenminister.

"Nicht die Augen verschließen"

Der im Film "Oppenheimer" gezeigte "Trinity-Test" ist Beispiel für diese neuen Erkenntnisse. Sie zeigen, dass die Auswirkungen der Strahlung von Atomwaffentests auf die Zivilbevölkerung, wie 1945 in New Mexico durchgeführt, wesentlich weitreichender und gravierender sind, als damals zugegeben.

"Die Welt darf die Augen nicht länger vor der Bedrohung durch einen Einsatz, Test oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen. Wir müssen Atomwaffen vernichten, bevor sie uns vernichten", appelliert Außenminister Schallenberg abschließend.

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