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Gefährliches Virus! Babys bekommen jetzt RSV-Prophylaxe

Die erste Lieferung der RSV-Prophylaxe Beyfortus ist bereits vergangene Woche in Österreich eingetroffen. Rechtzeitig zu den ersten Virusfällen.

Heute Life
Gefährliches Virus! Babys bekommen jetzt RSV-Prophylaxe
Jedes Jahr sterben Kinder unter zwei Jahren am Respiratory Syncytial Virus.
Getty Images

Nicht nur Weihnachten, sondern auch die RSV-Saison steht vor der Tür: Nachdem es heuer sehr lange sehr ruhig war, wurden Ende November die ersten Fälle des Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) im Sentinelsystem des Zentrums für Virologie der MedUni Wien nachgewiesen.

"Erster Nachweis von RSV in Wien und NÖ", meldete MedUni-Wien-Virologin Judith Aberle vor einer Woche auf Bluesky. Jetzt ist die Zahl weiter gestiegen, wie der rote Balken in der Grafik (siehe unten) zeigt.

Gleichzeitig haben die stationären Aufnahmen in österreichischen Krankenanstalten mit RSV-Diagnose laut SARI-Dashboard zugenommen: Bereits neun Fälle befanden sich vor zwei Wochen auf einer Normalstation in Wien, Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich. Aus der vergangenen Woche wurden bisher fünf RSV-Aufnahmen gemeldet, in Wien, Oberösterreich und der Steiermark. Mit Ausnahme einer Person sind alle Patienten unter vier Jahre alt.

Todesfälle und schwere Folgen

Tatsächlich sind vom Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) vor allem die Allerjüngsten betroffen. In Österreich erkranken laut Schätzungen jährlich 54.600 Kinder an dem Virus. Pro Jahr müssen etwa 1.100 Kinder in Österreich deshalb im Spital behandelt werden. Etwa die Hälfte der hospitalisierten Kinder ist weniger als drei Monate alt. "RSV-Infektionen können insbesondere für Kleinkinder und Säuglinge eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen. Während bei Grippe die Symptome von hohem Fieber, über allgemeine körperliche Schwäche bis zum Husten reichen, stehen bei RSV-Infektionen Husten und Schnupfen mit erschwerter Atmung, bei Säuglingen kombiniert mit Trinkschwäche, im Vordergrund", erklärt dazu der Wiener Gesundheitsverbund gegenüber "Heute".

Jedes Jahr kommt es zu Todesfällen.
Peter Voitl
Wiener Kinderarzt

Besonders gefürchtet ist dabei eine sogenannte Bronchiolitis. Dabei kommt es zu einer Überblähung der kleinsten Atemwege. Mögliche Folgen: Versagen oder Aussetzen der Atmung. Vor allem für Säuglinge kann RSV tödlich sein. "Jedes Jahr kommt es zu Todesfällen", erklärte der Wiener Kinderarzt Peter Voitl vor einiger Zeit im "Heute"-Gespräch. Erst Anfang des Jahres starb in Wien ein erst sieben Monate altes Baby.

Endlich kostenloser Impfstoff verfügbar

Erst seit gut einem Jahr ist in Österreich eine RSV-Impfung für Senioren und Schwangere verfügbar – und dadurch ein indirekter Impfschutz für Neugeborene. Hinzugekommen ist die RSV-Prophylaxe Beyfortus (Nirsevimab) von Sanofi-Aventis für Neugeborene. Die erste Lieferung ist vergangenen Woche in Österreich eingetroffen. "Eine erste Lieferung mit 14.000 Dosen der RSV-Prophylaxe Beyfortus ist bereits am Montag vor einer Woche in Österreich eingetroffen", bestätige das Gesundheitsministerium gegenüber "Heute". Die Bundesländer können laut dem Ministerium die Prophylaxe seit Mitte vergangene Woche auch über die Bundesbeschaffung GmbH bestellen und erste Bundesländer würden die passive Immunisierung für Neugeborene bereits anbieten.

Das ist auch in Wien der Fall. "Mit der RSV Prophylaxe Nirsevimab (Beyfortus) steht eine wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Sie wird bereits in allen geburtshilflichen Abteilungen des Wiener Gesundheitsverbundes angeboten und verabreicht. Das Angebot wird an allen Standorten sehr wohlwollend von den Eltern angenommen", heißt von Seiten des Wiener Gesundheitsverbundes.

Die Immunisierung wird zunächst kostenlos in allen Krankenhäusern für alle Kinder, die im Winter zur Welt kommen, zur Verfügung stehen. Die Babys erhalten eine einmalige Spritze in den Oberschenkel.

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Auf den Punkt gebracht

  • In Österreich ist die erste Lieferung der RSV-Prophylaxe Beyfortus eingetroffen, um Neugeborene vor dem gefährlichen Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu schützen.
  • Die Immunisierung wird kostenlos in allen Krankenhäusern für im Winter geborene Kinder angeboten, da RSV-Infektionen besonders für Säuglinge eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen können.
red
Akt.