Niederösterreich

Gefährlicher Trend! Aktion gegen Nic-Bags an Schulen 

Nic-Bags sind kleine Beutel mit großer Wirkung. Statt "Tschik" werden diese jetzt an Schulhöfen in NÖ ausgetauscht. Doch harmlos sind diese nicht.

Tanja Horaczek
Jugendliche glauben, dass Nikotinbeutel unbedenklich und die bessere, ja gar gesündere Alternative zum Rauchen sind.
Jugendliche glauben, dass Nikotinbeutel unbedenklich und die bessere, ja gar gesündere Alternative zum Rauchen sind.
Getty Images/iStockphoto

Neben Zigaretten und E-Zigaretten macht sich in letzter Zeit unter Jugendlichen ein neuer Trend bei Genussmitteln immer stärker bemerkbar: Nikotinbeutel - so genannte Nicotine Pouches oder Nic-Bags. Diese werden in der Mundhöhle platziert und von dort wird Nikotin an den Körper abgegeben.

Alles andere als harmlos

Viele Schüler benützen diese Nic-Bags auch während des Unterrichts. Dem wirken jetzt einige Schulen entgegen. Stärkere Kontrollen und eigene Elternabende zu dem Thema wurden installiert. Denn dieser neue Trend ist alles andere als harmlos. „Viele Jugendliche sind der Meinung, dass es sich dabei um eine unbedenkliche Alternative zu Zigaretten handelt. Dem ist aber keineswegs so“, sagt Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht.

Übelkeit und Durchfall

Zwar enthalten sie nicht wie etwa „Snus“ (dürfen in Österreich nicht verkauft werden) zusätzlich auch Tabak, können aber genauso süchtig machen und gesundheitliche Folgen mit sich bringen. So nimmt der Körper etwa mit einem dieser Beutel, die zehn bis 60 Minuten zwischen Zahnfleisch und Ober- oder Unterlippe getragen werden, sehr viel Nikotin auf, oft um einiges mehr als bei einer Zigarette. Überdosierungs- und Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Durchfall können die Folge sein.

Gruppenzwang ist Auslöser

Bei Gesprächen mit den Jugendlichen wird schnell klar, dass die Nikotinbeutel ähnlich wie auch beim Rauchen aufgrund von Gruppendruck verwendet werden. "Es gibt auch viele Anrufe bei Rat auf Draht, wo sich die Jugendlichen akut in einer Überdosierungsphase mit Übelkeit oder Schwindel befinden“, erklärt Satke. Auch Tipps, wie man am besten wieder mit Nikotinbeuteln aufhören kann, werden eingeholt.

Entspannung auch ohne Nikotin

Die Experten von Rat auf Draht setzen beim Thema Nikotinbeutel jedenfalls auf Aufklärung, Information und Prävention - auf den Beratungskanälen und auf anderen Ebenen, wie etwa in Form eines Online-Vortrags für Kinder und Jugendliche in Kooperation mit der ÖGK. Neben den Tipps zum Aufhören werden den Jugendlichen vom Beraterteam auch Alternativen zu vermeintlich positiven Effekten von Nikotin aufgezeigt. „Wir sprechen auch viel darüber, wie man sich ohne Nikotin entspannen oder seine Konzentration verbessern kann“, erklärt Satke.

Zum Online-Vortrag „Let’s talk about… Snus, Pouches & Co.“ von Rat auf Draht in Kooperation mit der ÖGK geht’s hier.

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