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Gefährlicher Staub – Familie flüchtet aus Italo-Urlaub
Eine Familie aus Pressbaum (NÖ) fuhr am Mittwoch ins italienische Grado, um dort Urlaub zu machen. Doch schon am Donnerstag ging es wieder nach Hause.
Am Mittwoch reisten Markus und Renate* (Namen von der Redaktion geändert) mit ihrer Tochter in den wohlverdienten Urlaub. Trotz der verheerenden Waldbrände in Italien wollten sich die Niederösterreicher den Urlaub nicht entgehen lassen. Doch schon auf dem Weg in die österreichische Urlaubshochburg entwickelte sich die Fahrt zum Mühsal. Dieses mündete knapp 24 Stunden später in der Rückfahrt nach Hause – zu gefährlich sei es momentan in Grado.
"Bei jedem Atemzug Kratzen im Hals"
Die noch immer wütenden Waldbrände nahe der Badeorte Lignano, Caorle, Bibione und eben Grado hinterließen nicht nur verwüstete Wälder. Auch an den Stränden zeichnet sich mittlerweile ein dramatisches Bild. Denn von den Stränden aus sieht man nicht mehr so weit in das Meer hinein, wie gewohnt. Über den italienischen Stränden an der Adria hängen dunkle Rauchsäulen. Am Mittwoch sei das am Mittwoch noch kein Problem gewesen: "Als wir anreisten, waren die Rauchwolken noch ziemlich hoch über der Stadt - lediglich der Geruch war störend."
Zwar kam kaum noch Sonne durch, deshalb gingen die Niederösterreicher am Mittwochnachmittag auf Shopping-Tour. Über Nacht senkten sich die Rauchsäulen jedoch komplett – mitten in die Stadt. "Man spürte bei jedem Atemzug ein leichtes Kratzen im Hals. Wie wir später erfahren haben, lagen die Feinstaubwerte weit über den normalen Werten", berichtete Markus im "Heute"-Talk.
"Zum Glück war Hotel kulant"
Während der erste Tag des Italien-Urlaubs "erträglich" war, stach die schlechte Luft am Donnerstag so unangenehm in den Lungen, dass sie das Wohl ihres Kindes in Gefahr sahen – Leser berichteten sogar von Badegästen, die am Strand Masken trugen. "Wir mussten einfach nach Hause fahren, es ging nicht anders", sagte der Familienvater gegenüber "Heute".
Der Wunsch, frühzeitig aus dem Hotel auszuchecken, verursachte den Österreichern keinerlei Probleme: "Zum Glück war das Hotel sehr kulant und wir konnten ohne Aufpreis abreisen". Von Glück konnte die Familie auch bei der Rückreise sprechen, denn: Teilweise mussten in Norditalien sogar Autobahnteile wegen der Natur-Katastrophe gesperrt werden.