Politik
Gesundheitsministerium prüft neue Einreise-Verschärfung
Nach Deutschland haben nun auch weitere Länder ein Landeverbot für Flüge aus Indien verhängt. Auch Österreich wird voraussichtlich nachziehen.
Grund für die Verschärfung ist die indische Corona-Mutation B.1.617, die sich auf dem Subkontinent aktuell rasend schnell ausbreitet und gleich zwei Mutationen in sich trägt. Das macht sie extrem gefährlich. "Die neue Variante könnte noch schwieriger durch Impfstoffe zu kontrollieren sein als die Varianten, die zunächst in Brasilien und Südafrika aufgetreten waren", analysierte der britische Mediziner Paul Hunter gegenüber dem "Guardian".
Indien ist von der Pandemie schwer getroffen. Die Zustände in einigen Regionen, darunter auch der Hauptstadt Neu-Delhi, sind katastrophal: Die Spitäler haben keine Kapazitäten mehr, das Personal ist ausgelaugt und überarbeitet.
Medizinischer Sauerstoff ist kaum noch zu bekommen und Patienten sterben, während sie darauf warteten, einen Arzt zu sehen. Krematorien und Friedhöfe sind hoffnungslos überlastet und führen bereits Massenabfertigungen durch.
"Das Virus verschlingt die Menschen unserer Stadt wie ein Monster", schilderte die Mitarbeiterin eines Krematoriums im zentralindischen Bhopal, Mamtesh Sharma, laut einem BBC-Bericht.
Landeverbot für Flüge
Während internationale Hilfslieferungen nun angelaufen sind, werden gleichzeitig zivile Transitverbindungen nach Indien gekappt, nachdem die gefährliche Mutation zuvor bei einem Reisenden in der Schweiz festgestellt wurde. Deutschland und Italien haben bereits einen Einreisestopp für alle, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten hatten, verhängt.
So reagiert Österreich
Direkte Linienflüge zwischen Indien und Österreich gebe es momentan nicht. Das österreichische Gesundheitsministerium prüfe derzeit verschärfte Einreisebeschränkungen für Personen, die – auch über Zwischendestinationen – aus Indien einreisen. Das erklärte das Ressort am Montag gegenüber der APA.
Derzeit gibt es in Österreich Landeverbote für Flieger aus Südafrika und Brasilien. Diese sind noch mindestens bis 2. Mai aufrecht. Zusätzlich hat das Außenministerium für nahezu jedes Land dieser Welt eine Reisewarnung ausgesprochen. Alle touristischen und nicht notwendigen Reisen, einschließlich Urlaubs- und Familienbesuchsreisen in diese Nationen, sollen vermieden werden.