Wien

Wiener Kellner verlangt für Tisch vorab Trinkgeld

Große Aufregung in Wien! Für einen freien Tisch in einem beliebten Lokal verlangte die Bedienung vorab 10 Prozent Trinkgeld. Das schmeckt nicht allen.

André Wilding
Ein Kellner verlangte für einen freien Tisch 10 Prozent Trinkgeld.
Ein Kellner verlangte für einen freien Tisch 10 Prozent Trinkgeld.
Getty Images/iStockphoto

Einen freien Tisch in einem namhaften und beliebten Restaurant zu bekommen, ist auch in Zeiten der Teuerung alles andere als einfach. Ohne vorab eine Reservierung per Telefon oder Online getätigt zu haben, kann ein solcher Besuch oftmals sogar aussichtslos sein. Das betrifft jetzt allerdings nicht nur speziell Lokale in Wien oder Österreich, sondern ist natürlich weltweit Usus.

Dennoch sorgt gerade ein solcher Umstand in der Bundeshauptstadt für mächtig Wirbel im Netz! Der Grund für die Aufregung: ein Kellner verlangte für einen freien Tisch in einem bekannten Lokal vorab gleich zehn Prozent Trinkgeld – sprich: kein Trinkgeld, kein Platz im Restaurant!

"Hat was Mafiöses?"

Die Forderung des Kellners klingt im ersten Moment zwar nach einem schlechten Scherz, genau das ist aber dem Journalisten Michael Jungwirth ("Kleine Zeitung") passiert, der sich auf der Plattform X (Anm. früher Twitter) nun die berechtigte Frage stellt, ob dies "neuerdings üblich ist"?

So fragt Jungwirth ganz offen: "Ist es neuerdings üblich, dass man in populären, großen Lokalen in Wien, wo schwer ein Platz zu finden ist, wenn man nicht reserviert hat, nur dann einen freien Tisch bekommt, wenn man vorab dem Kellner 10 Prozent Trinkgeld verspricht? Hat was Mafiöses?"

Und weiter: "Oder liegt es daran, dass die Leute inflationsbedingt weniger Trinkgeld als früher geben, die Kellner deshalb finanziell sehr viel schlechter aussteigen? Sollte man das US-System einführen, dass automatisch 10 Prozent draufgeschlagen wird?", schreibt der Journalist.

Hitzige Diskussion

Den Namen des betreffenden Lokals in der Bundeshauptstadt nennt Michael Jungwirth in seinem Beitrag zwar nicht, dennoch sorgt der Umstand für Aufsehen. Im Netz wird jedenfalls bereits hitzig diskutiert, ob es sich nur um einen Einzelfall handelt oder ob Gäste bald wirklich vorab überall Trinkgeld zahlen müssen, wenn sie einen freien Tisch haben möchten.

"5 bis 10 Prozent angemessen"

Für Michael Jungwirth steht aber so oder so fest: "Das widerspricht freilich komplett unserem Ansatz, dass wir nach freiem Ermessen, abhängig von Qualität des Services die Höhe des Trinkgeld definieren." Übrigens: In Österreich gilt ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent als angemessen.

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