Lockern oder Lockdown, darum ging es gestern im Kanzleramt. Experten, Landeshauptleute und Regierung einigten sich nach viereinhalb Stunden Beratungen, trotz hoher Infektionszahlen bis nach Ostern alles beim Alten zu lassen. "Nix wird aufgesperrt, nix wird zugesperrt", so der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer. Gesundheitsminister Rudi Anschober wollte Verschärfungen (Zutrittstests zum Handel, längere Osterferien in den Schulen, FFP2-Maskenpflicht in Büros ab zwei Personen), die Allianz der Landeschefs lehnte alles ab. Auch ein Extra-Gipfel mit Michael Ludwig, Johanna Mikl-Leitner und Hans Peter Doskozil mit Anschober (und ohne Kurz) änderte nichts.
Vor allem in Wien, NÖ und dem Burgenland brennt aber der Hut, die dritte Welle wird zur Dauerwelle. Ein "Ost-Gipfel" dieser Länder soll Dienstag Abend mit Anschober beraten, wie eine Überlastung der voll belegten Intensivstationen verhindert werden kann. "Heute"erfuhr vorab: Es wird nur Mini-Änderungen geben. Mehr Tests, mehr Grenzkontrollen, Quarantäne für die ganze Klasse ab dem ersten positiven Schüler.
Man habe entschieden, den "Weg der regionalisierten Maßnahmen beizubehalten", sagte Kanzler Kurz. Ab einer Inzidenz von 400 werden in den Bezirken unter anderem Ausreisebeschränkungen verhängt. Das trifft derzeit Neunkirchen (470), Wr. Neustadt (458), St. Johann im Pongau (433).
Schanigärten und Restaurants werden frühestens nach Ostern geöffnet. Lockerungen sind künftig von Inzidenz, Impfrate und der Lage in den Spitälern abhängig. Hinter den Kulissen hört man: Bis Ende April bleibt zu, was zu ist.
...werden nicht geschlossen, alles bleibt, wie es ist. Ab Inzidenz 400 kommt Distance-Learning.
Bis Sommer sollen acht Mio. Impfdosen kommen. Im April sollen alle über 60-Jährigen, im Mai alle über 50-Jährigen geimpft werden, versprach Kanzler Kurz.
Osterregelung gibt es heuer keine. Alle Besuchsbeschränkungen bleiben bestehen