Wien

Günstiger, tierfreundlich – Veganes Gansl boomt in Wien

Gänse müssen viel fressen, um schön fett zu werden. Fett werden ist heuer unbezahlbar – bis zu 50 Euro kostet ein Gänsebraten. Vegan geht's auch!

Heute Redaktion
Manuel Hackl (29) bietet in seinem Lokal "Biersophie" vegane und fleischliche Kost an:  Alle österreichischen Klassiker gibt's in beiden Varianten – auch das Gansl.
Manuel Hackl (29) bietet in seinem Lokal "Biersophie" vegane und fleischliche Kost an:  Alle österreichischen Klassiker gibt's in beiden Varianten – auch das Gansl.
Helmut Graf

Der Vegan-Trend macht auch vorm traditionellen Martinigansl nicht Halt. Mehrere Wiener Lokale bieten den Festschmaus in einer fleischlosen Varianten an. "Heute" hat gekostet, ob die vegane Version überhaupt was taugt. Fazit: Durchaus! Vom Aussehen her gibt es kaum einen Unterschied, der Geruch überzeugt ebenfalls, die Konsistenz im Mund verrät es dann aber doch: Veganes Gansl fühlt sich beim Kauen anders an, schmeckt aber sehr gut. Beim "Heute"-Testessen überzeugte die Jackfrucht-Variante am meisten.

Das Café Harvest am Kamerliterplatz 1 (Leopoldstadt) kocht sein veganes Gansl mit Kartoffelknödeln und fermentiertem Rotkraut, dazu gibt's Preiselbeer Obers und Burgunder Soße für 17,80 Euro. Ist veganes Fleisch eigentlich weniger teuerungsanfällig als das von Tieren? "Es ist genau gleich anfällig", sagt Marcus Westenberger, der das Harvest leitet und seit 38 Jahren vegetarisch lebt. "Die vegane Gans schmeckt lecker wie die echte Gans", nicht nach gesundem Abklatsch, versichert der Gastronom. "Wir essen das nicht, weil es die gesündere Alternative ist – sondern weil das Gericht einfach geil ist."

Was ist drin im veganen Gansl bei Café Harvest? "Ein Soja-Texturat aus dem Burgelnland". Im Harvest kommen 180 Gramm veganes Gansl auf den Teller. Dabei dauert die Zubereitung mit allem drum und dran "etwa gleich lang wie bei der echten Gans". Als Getränk zur Speise empfiehlt Marcus Westenberger ein Zwickel vom Fass oder den Hauswein Cabernet Sauvignon  aus dem Burgenland.

"Die Nachfrage nach veganem Gansl ist in fünf Jahren extrem gestiegen"

Die Biersophie in der Gablenzgasse 60A (Ottakring) bietet Gansln aus tierischem Fleisch und vegane Gansln parallel an. Die Beilagen bei beiden sind Erdäpfelknödel, Rotkaut und eine Apfel-Orange-Quitte-Majoran-Soße. Das vegane Fleisch (ungefähr 200 Gramm) ist aus Jackfrucht gemacht, die kommt bio aus Brasilien und Sri Lanka – das Gansl-Gericht kostet vegan 21 Euro und mit echtem Fleisch 28 Euro. Was Betreiber Manuel Hackl (29) lieber mag? "Ich esse beides gleich gern". Seine Beobachtung: während die vegane Gans seit fünf Jahren in dem Familienbetrieb angeboten wird, ist die Nachfrage extrem gestiegen – inzwischen ist es "Hälfte/Hälfte". Die einen bestellen Gansl vegan, die anderen aus Fleisch.

Im Bezirk Neubau hat das Landia auf der Ahornergasse 4 ab November veganes Gansl auf der Karte. Während die Beilagen im vergangenen Jahr noch Rotkraut und Knödel waren, plant das Lokal für dieses Jahr exotische Ergänzungen. Man darf gespannt sein. Bei Landia kostet das Gansl 16.80 Euro und wird aus Seitan (Weizen) gefertigt.

Vegan ist vielseitig: Die Gans ist aus Soja, Seitan oder Jackfrucht

Das Velani in der Schönbrunner Straße 235 (Meidling) hat das Gansl ab November bis circa Mitte Dezember im Programm. Im Lokal gibt es die komplette österreichische Traditionskost – zu hundert Prozent vegan. Das Gansl kommt entsprechend traditionell mit Rotkraut und Knödel auf den Teller. Das Fleisch ist auf der Basis von Soja und Weizenprotein und das komplette vegane Menü wird um 22 Euro zu haben sein.

Im Formosa Food in der Barnabitengasse 6 (Mariahilf) gibt es ab November etwa zwei Monate lang die vegane Hausmannskost. Wie es sich gehört: mit Knödeln und Rotkraut. Bei Formosa setzt man die Kalkulation bei 15 Euro an. Damit ist das Gansl hier am günstigsten. Wie im Landia wird die vegane Variation aus Seitan (Weizenbasis) zubereitet.

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
    17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
    Bundesheer / OTS
    An der Unterhaltung teilnehmen