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Für 29 % der Jungen ist "gesunde Watsche" kein Problem
Als "alarmierend" bezeichnet eine neue Studie die Einstellung der jungen Generation gegenüber Gewalt in der Beziehung.
Gewalt in der Erziehung – wo beginnt und wo endet sie? Das werden verschiedene Menschen auch unterschiedlich beantworten. Bei vielen Menschen ist noch immer die Einstellung vorhanden, dass eine "gesunde Watsche" ja noch niemandem geschadet habe. Auch fast ein Drittel, nämlich 29 Prozent, der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren findet Watschen okay. Das ergab die repräsentative Jugendstudie "Recht auf Schutz vor Gewalt", die am Dienstag in Oberösterreich präsentiert wurde.
Appell für Präventionsmaßnahmen
Neun Prozent der Befragten stimmten der Aussage, eine "gesunde Watsche" habe noch keinem Kind geschadet, sehr zu. Weitere 20 Prozent stimmten eher zu. "Die aktuell hohe Zustimmung von fast einem Drittel der Jugendlichen zu dieser Aussage ist alarmierend", so Christine Winkler-Kirchberger, Kinder- und Jugendanwältin des Landes OÖ.
Burschen und Befragte mit niedrigerem Bildungsniveau würden eine höhere Akzeptanz für Gewalt in der Erziehung zeigen, so die Expertin. Winkler-Kirchberger: "Für eine wirksame Trendumkehr heißt das, intensive und nachhaltige Präventionsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche müssen verpflichtend im Bildungsbereich verankert werden, damit diese Einstellungen und Verhaltensmuster nicht weiter tradiert werden."
Besonders tragisch: Fast jeder vierte befragte Jugendliche gab an, bereits von den eigenen Eltern geohrfeigt worden zu sein.