Politik
"Fühler ausgestreckt" – Bundesheer kriegt neue Abfangjä
Die Luftstreitkräfte des Bundesheeres bekommen neben dem Eurofighter wieder eine zweite Jet-Flotte. Auch bei den Transportmaschinen wird aufgerüstet.
Die Entscheidung zugunsten einer zweiten Abfangjäger-Flotte in der aktiven Luftraumüberwachung (LRÜ) ist gefallen. Österreichs Bundesheer wird mit Verspätung Ersatz für die Saab 105 beschaffen. "Wir haben die budgetären Möglichkeiten und wir werden nachbeschaffen", bestätigt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Seit 2021wird Österreichs Luftraum von einer Minimalvariante überwacht, nachdem die Bundesregierung auf eine Nachfolge der leichten, zweistrahligen, jedoch veralteten Saab 105 verzichtete und "nur" die Eurofighter behielt. Mit dem neuen Milliarden-Budgetpaket, welches für Österreichs Landesverteidigung im Herbst geschnürt wurde, scheint nun ein Upgrade möglich geworden zu sein.
18 neue Abfangjäger für Oberösterreich
Der Kauf von zwölf bis 18 "Advanced Jettrainern" soll die Lücke in der Luftraumüberwachung füllen. Die Typenentscheidung fällt wohl zwischen der M-346(FA) des italienischen Herstellers Leonardo und der L-139NG von Aero Vodochovy (Tschechien). Man werde bis zum Sommer "an die infrage kommenden Nationen herantreten" und mögliche Kooperationen ausloten, so Generalmajor Bruno Hofbauer, Planungschef des Bundesheeres. Auch die Voraussetzungen für ein Regierung-zu-Regierungs-Geschäft werden geprüft.
Unklar ist noch, wann es zu einer Vertragsunterzeichnung kommen könnte – "eher 2024", so der Experte. Die neuen Jets sollen dann erneut im Fliegerhorst Vogler in Hörsching bei Linz (OÖ) stationiert werden.
Neue "Hercules"-Aufgabe
Seine "Fühler ausgestreckt" hat das Verteidigungsministerium auch nach vier bis fünf Transportmaschinen vom Typ C-130 "Hercules". Bei den drei alten "Hercules" stehen ab 2025 nach und nach Wartungsarbeiten in Millionenhöhe an, welche man bestmöglich vermeiden möchte. Daher wurden bereits Anfragen an insgesamt 29 Nationen ausgeschickt, heißt es aus dem Verteidigungsministerium. Bis spätestens 2029/2030 müssen jedenfalls alle Flugzeuge ersetzt sein.
Medienberichten zufolge dürfte es sich dabei wohl entweder um die C-390 von Embraer oder die jüngste Version der C-130 von Lockheed Martin handeln. Ob diese fabriksneu oder gebraucht gekauft werden, ist noch offen – ebenso wie der Preis. "Wir möchten unsere Verhandlungsposition nicht verschlechtern", hält sich Tanner bedeckt.