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FSME-Fälle steigen– wer jetzt zur Zecken-Impfung sollte

Die Zahl der FSME-Fälle in Österreich nimmt wieder zu. Bei Erkrankung drohen dauerhafte Folgen und sogar der Tod.

Leo Stempfl
179 FSME-Fälle gab es 2022.
179 FSME-Fälle gab es 2022.
FINE FACTS Health Communication

Der Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller sprach am Dienstag eine Warnung an die Österreicher aus: Die Anzahl der mit FSME hospitalisierten Personen ist 2022 im Vergleich zu 2021 wieder angestiegen. 179 waren es im abgelaufenen Jahr. Bei den Bundesländern rangierte Oberösterreich traditionell auf Platz 1 (50 Fälle), gefolgt von Tirol (36) und Salzburg (24).

"Hat man früher angenommen, dass man beispielsweise beim Wandern ab einer gewissen Seehöhe nicht mehr mit infizierten Zecken rechnen muss, haben sich diese Grenzen heute deutlich verschoben", erläutert Dr. Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien. Auch gibt es keine "FSME-freien" Bundesländer mehr.

Schwere Folgen

Und die Folgen einer FSME-Infektion haben es in sich. Nur ein Drittel der Betroffenen schafft es aus eigener Kraft, die Erkrankung per Immunabwehr zu verhindern. "Schafft sie das nicht, ist der typische Verlauf einer FSME-Erkrankung zwei-phasig", erklärt Bettina Pfausler. Nach sieben bis 14 Tagen kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Die Hälfte der Betroffenen hat dann die Erkrankung überstanden.

Die andere Hälfte wiederum steigt nach einer kurzen, beschwerdefreien Zeit in die zweite Phase ein. Das Virus überwindet die Schutzbarrieren des Gehirns. Es kann zu Entzündungen des Rückenmarks und des Hirnstamms kommen. Die Symptome erinnern hier an die Kinderlähmung, die Sterblichkeit bei dieser Verlaufsform liegt bei 30 Prozent. Eine vollständige Erholung ist meist nicht mehr möglich.

Wer jetzt impfen sollte

Da Österreich immer schon eines jener Länder war, in denen FSME besonders häufig vorkam, war es naheliegend, dass die FSME-Impfung maßgeblich in Österreich entwickelt wurde und die Forschung hier ihr Zentrum hatte. "Obwohl die Impfung prinzipiell gut angenommen wird, gibt es immer noch Optimierungsbedarf", so Paulke-Korinek, Leiterin Abteilung für Impfwesen im Gesundheitsministerium.

Wichtig ist insbesondere die Grundimmunisierung und eine rechtzeitige Auffrischung. 2023 zur Impfung gehen sollte daher:

Jeder, der noch nicht oder nicht vollständig grundimmunisiert wurde

Jeder, der 2020 oder davor nur grundimmunisiert wurde (also erst 3 Impfungen hat)

Unter 60-Jährige, die zuletzt 2018 oder davor eine Auffrischungsimpfung bekommen haben

60-Jährige und Ältere, die zuletzt 2020 oder davor eine Auffrischungsimpfung erhalten haben

Wien startet Impfaktion

Da ist es passend, dass die Stadt Wien ebenfalls just ankündigte, im April eine vierwöchige Impfaktion gegen FSME zu starten. Die Aktion läuft von 3. bis 28. April und ist für alle Personen offen, die noch keine FSME-Impfung erhalten haben bzw. eine Folge- oder Auffrischungsimpfung benötigen und mindestens ein Jahr alt sind.

Aber: Die Zeckenschutzimpfung ist kostenpflichtig. Bis zum 15. Geburtstag ist nur der Impfstoff zu bezahlen, ab dem 15. Geburtstag der Impfstoff und ein Impfhonorar. Der Impfstoff kostet pro Dosis 28,77 Euro ohne ÖGK-Zuschuss, mit ÖGK-Zuschuss EUR 24,27 Euro (E-Card erforderlich). Das Impfhonorar beläuft sich zusätzlich (ab dem 15. Geburtstag) auf 10,87 Euro. Heißt: Rund 40 Euro pro Dosis.

Geimpft wird im MA 15 Impfzentrum Schrödingerplatz. Die zweite Impfung ist bei der Grundimmunisierung ein bis drei Monate nach der ersten Dosis zu verabreichen, die 3. Dosis soll fünf bis zwölf Monate danach folgen. Die Anmeldung kann online über impfservice.wien oder telefonisch über 1450 erfolgen. Weiterführende Informationen finden sich auch online: impfservice.wien/impfen-in-wien/welche-impfungen-gibt-es/fsme

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