Gesundheit

Frau will Oma werden – verklagt Sohn zum Kinderkriegen

Die Inderin wollte unbedingt Oma sein. Weil ihr Sohn und ihre Schwiegertochter aber keine Kinder haben, verklagt sie sie – wegen seelischer Folter.

Sabine Primes
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In Indien leben viele verheiratete Paare noch bei den Eltern des Mannes. Viele Familien erwarten, dass die Paare Kinder haben. Es etabliert sich jedoch zusehends ein neuer Trend.
In Indien leben viele verheiratete Paare noch bei den Eltern des Mannes. Viele Familien erwarten, dass die Paare Kinder haben. Es etabliert sich jedoch zusehends ein neuer Trend.
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Eine Inderin hat ihren Sohn und ihre Schwiegertochter verklagt, weil diese keine Kinder haben. Die Klägerin fordert vor dem Gericht in der Stadt Haridwar, dass ihr Sohn und dessen Frau innerhalb eines Jahres ein Kind bekommen oder stattdessen eine Entschädigung von 50 Millionen Rupien (613.000 Euro) zahlen, wie das indische Rechtsportal "Bar and Bench" berichtet. Die Frau argumentiert, dass das Paar sie mit ihrer Kinderlosigkeit seelisch foltere. Jetzt will sie Revanche.

"Mein Sohn ist seit sechs Jahren verheiratet, aber sie planen immer noch kein Baby", sagen die Frau und ihr Ehemann in ihrer Petition, die letzte Woche bei einem Gericht in Haridwar eingereicht wurde. "Zumindest wenn wir ein Enkelkind haben, mit dem wir Zeit verbringen können, wird unser Schmerz erträglich."

Immer finanziell unterstützt

Die Klägerin rechtfertigt die Klage auch damit, dass sie ihren einzigen Sohn mit viel Liebe erzogen habe – und immer viel Geld ausgegeben habe. Sie hätte ihm etwa eine gute Pilotenausbildung in den USA finanziert oder 500.000 Rupien (6.131 Euro) für Flitterwochen in Thailand gegeben. Das Paar sei aber in eine andere indische Stadt gezogen und habe die Kommunikation mit der Klägerin und ihrem Ehemann beendet. Als sie das Paar aufgefordert habe, ein Kind zu bekommen, hätten die beiden angegeben, sich getrennt zu haben.

"Wir mussten auch einen Kredit aufnehmen, um unser Haus zu bauen, und jetzt machen wir viele finanzielle Schwierigkeiten durch", so das Paar in seiner Petition. "Auch seelisch sind wir sehr verstört, weil wir allein leben". Die von den Eltern geforderte Entschädigung – 50 Millionen Rupien (646.000 US-Dollar) – beinhaltet die Kosten für den Hochzeitsempfang in einem Fünf-Sterne-Hotel, ein Luxusauto im Wert von 80.000 US-Dollar (76.600 Euro) und die Bezahlung der Flitterwochen des Paares, berichtet die "Times of India".

Alle unter einem Dach

In Indien gibt es ein starkes gemeinsames Familiensystem, in dem viele Generationen – einschließlich Großeltern, Neffen, Tanten und Onkeln – oft im selben Haushalt leben. In den letzten Jahren hat sich der Trend jedoch verschoben, wobei junge Paare es vorziehen, von ihren Eltern oder Geschwistern wegzuziehen, und Ehefrauen – wie in diesem Fall – sich dafür entscheiden, zu arbeiten, anstatt sich auf die Kindererziehung zu konzentrieren und zu Hause zu bleiben.

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