Politik

Frank Stronach sagt ORF-Sommergespräch ab

Frank Stronach glaubt nicht daran, dass er im heurigen ORF-Sommergespräch fair behandelt wird. Deshalb sagt er ab.

Heute Redaktion
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Der ehemalige Chef des "Team Stronach" lässt seinen Anwalt Michael Krüger in einer Aussendung die Nachricht überbringen: Er wird nicht zum bereits geplanten ORF-Sommergespräch mit ihm erscheinen.

Die Begründung? Krüger schreibt von "fortgesetzten Feindseligkeiten des ORF", die keine objektive und faire Interviewführung erwarten lassen. Denn: "Der ORF lässt nichts unversucht, Frank Stronach fortgesetzt zu denunzieren."

Stronach liegt mit dem ORF gleich wegen drei Rechtsstreitigkeiten im Clinch:

Causa Schloss Reifnitz

Weil der ORF berichtete, dass Stronach das Schloss Reifnitz seinerzeit um ein Zehntel des Verkehrswertes gekauft haben soll, erwirkte dieser eine einstweilige Verfügung.

Der ORF hätte nicht mehr über die Sache berichten dürfen, tat es aber dennoch. Nach einer 5.000 Euro teuren Exekutionsstrafe liegt die Sache nun erneut beim Richter. Laut Krüger habe der ORF bereits 80.000 Euro "Gebührenzahler-Geld" in den Prozess investiert.

Causa Filzmaier

Die umstrittene Analyse von ORF-Politexperte Peter Filzmaier nach Stronachs letzten Sommergespräch 2016 ist Gegenstand der zweiten Streitigkeit.

Filzmaier nannte Stronach "politisch eine Art lebenden Leichnam". Sein Auftritt sei "wirr", die Partei eine "Chaostruppe". Dann der Knaller: Die kürzeste Analyse mancher Zuseher zu Stronach sei: Er ist plem-plem.

Obwohl sicher Filzmaier später entschuldigte und meinte, er wollte Stronach nicht kränken, klagte dieser. Auch hier würde der ORF durch alle Instanzen gehen, ärgert sich Krüger.

Causa Raithofer

Auch um Ex-Ö3-Weckermann Hary Raithofer dreht sich eine Rechtsstreitigkeit. Dieser habe im "Frühstück bei mir" behauptet, das Team Stronach hätte ihn bei der Nationalratswahl 2013 ohne sein Wissen auf die Nationalratsliste gesetzt. Krüger bezeichnet das als nachweislich falsch. Auch hier zieht man vor Gericht. (csc)