Politik

FPÖ-Stadtrat steht nach ÖBB-Tirade vor Berufsruin

Heute Redaktion
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Politisch aus den eigenen Reihen hat Amstettens FPÖ-Stadtrat Bruno Weber wenig Konsequenzen gespürt. Doch seine berufliche Karriere könnte vorbei sein.

"Meine ÖBB Vorteilscard werde ich nun definitiv nicht verlängern statt dessen mit der Westbahn fahren. Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir grausts…" So kommentierte Weber vor wenigen Tagen ein Plakat der ÖBB, das die Vorteilscard bewirbt. Darauf zu sehen sind zwei Männer, einer davon dunkelhäutig, mit einem Baby.

Nach Hunderten Beschwerden über Rassismus und Homphobie ruderte Weber auf Facebook zurück. Seine Reaktion sei "unangebracht und aufgrund der verwendeten Begriffe inakzeptabel". "Für die von mir gewählte Formulierung dazu, entschuldige ich mich in aller Form. Ich habe da einen Fehler gemacht und wollte niemanden in seinen Gefühlen verletzen", hieß es. Die Welle der Kritik flaute nicht ab, die FPÖ reagierte mit einem schriftlichen Verweis und einem Gespräch.

"Man will mich gerichtlich kündigen"

Ausgestanden ist die Causa für den Politiker aber noch lange nicht, wie der "Kurier" berichtet. Im Gegenteil, es "brennt" an immer mehr Stellen. Die FPÖ ließ durchblicken, dass Weber bei der nächsten Auffälligkeit aus der Partei fliegen könne. Dann wartet eine Befragung durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, eine Anzeige gab es bereits und die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich hat ihn aufgefordert, seine Funktionen bei der AK niederzulegen.

Letztlich geht es aber auch noch vor das Arbeitsgericht. Dort soll entschieden werden, ob Webers Dienstfreistellung rechtmäßig ist. Er wurde nämlich von seinem Arbeitgeber, einem "international tätiger Industriebetrieb" in Amstetten, vorerst dienstfrei gestellt. Zum "Kurier" sagt Weber: "Man will mich gerichtlich kündigen. Und das nach fast 30 Dienstjahren." (red)