Politik
FPÖ postet "ausländisch klingende" Kindernamen
Die Tiroler FPÖ Vomp hat die Klassenliste einer Schule in Hall veröffentlicht, um den hohen Migrationsanteil anhand der "ausländischen" Namen aufzuzeigen.
"Das ist die Realität in Österreich" - so betitelte die FPÖ Vomp ihr Facebook-Posting vom Wochenende, das die Namensliste einer Klasse einer Volksschule in Hall im Bezirk Innsbruck-Land zeigt. Die Partei zeigte dabei die vollen Namen von Schülern, deren Nachnamen nach Meinung der FPÖ ausländisch klingen.
Das Posting wurde mittlerweile wieder von der Seite gelöscht. Der Grüne Michael Mingler hat allerdings einen Screenshot gezwitschert, den "Falter"-Redakteur Florian Klenk zuvor geteilt hatte, und das Foto mit geschwärzten Namen erneut auf Twitter gepostet. Er wollte den Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger damit konfrontieren, doch dieser rechtfertigt sich lediglich mit den Worten: "Skandal ist aber, dass wir Klassen mit bis zu 90 Prozent Migrationsanteil haben." Die Tiroler Partei würde voll und ganz hinter dem Inhalt des Postings stehen. Es sei gelöscht worden, da es nicht dem Datenschutz entsprochen habe.
Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser stellt indessen in einer Aussendung klar: "Das ist unerträgliche Hetze." Er ruft zudem dazu auf, dass die Zivilgesellschaft Flagge zeigt und diesem unsäglichen Treiben Grenzen setzt. "Ich ersuche Eltern und Lehrende aufmerksam zu sein und die Kinder vor derartigen Übergriffen zu schützen." Walser will nun rechtliche Schritte prüfen lassen.
Auch ein zweiter Fall aus der letzten Woche werde geprüft. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat auf seinem privaten Facebook-Account "ein unverpixeltes Video veröffentlicht, das am Eingang einer Volksschule gedreht wurde und den Blauen offenbar nicht genehme Kinder und Eltern zeigt." (ek)