Science

Forscher finden Monster-Planeten und sind völlig ratlos

Forscher rätseln über Objekte, die im Orion-Nebel entdeckt wurden: Die JuMBO genannten Riesen verhalten sich wie Sterne, sind aber Planeten ähnlich.

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 Im Orion-Nebel M42 machten Wissenschaftler nun eine besondere Entdeckung.
Im Orion-Nebel M42 machten Wissenschaftler nun eine besondere Entdeckung.
Getty Images/iStockphoto

"Nur" 1344 Lichtjahre ist der Orion-Nebel M42 von der Erde entfernt, also in unmittelbarer Nähe zu unserem Sonnensystem. Wegen seiner großen Ausdehnung und seiner Helligkeit ist er mit bloßem Auge als ein Teil des Schwertes des Orion am Himmel zu erkennen. In der galaktischen Nachbarschaft der Sonne ist der ziemlich gut erforschte Orionnebel eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete. In seinem Inneren existieren viele Objekte, die als typische Geburtsstätten von Sternen gelten.

Nun haben Wissenschafterinnen und Wissenschafter mithilfe des James-Webb-Teleskops eine Entdeckung gemacht, die ihnen Rätsel aufgibt. Denn im Innern des Orion-Nebels existieren planetenähnliche große Himmelskörper, die wie Sterne unabhängig von einer Umlaufbahn durch den Raum fliegen, aber zu klein sind, um selbst Sterne zu sein.

Wegen ihrer Größe, die der Jupiter ähnelt, werden sie JuMBOs (Jupiter Mass Binary Objects) genannt, zu Deutsch Binäre Objekte mit einer jupiter-ähnlichen Masse, also rund elfmal größer und über tausendmal schwerer als die Erde. Mit rund 1.000 Grad und einer Atmosphäre aus Methan und Wasserdampf sind sie nicht eben lebensfreundlich.

Rund 40 Paare von JuMBOs unterwegs

Binär heißen sie, weil sie sich unerklärlicherweise in Paaren zeigen. Bislang wurden 40 solcher Paare im Orion-Nebel gefunden – und sie lassen die Forschenden über ihren Ursprung rätseln. Eine Möglichkeit ist, dass diese Objekte in Regionen des Nebels entstanden sind, in denen die Materialdichte für die Bildung vollwertiger Sterne nicht ausreichte. Eine andere Hypothese besagt, dass die JuMBOs um Sterne herum entstanden sind und dann durch allerlei Wechselwirkungen in den interstellaren Raum geschleudert wurden. "Die Hypothese des Auswurfs ist im Moment die bevorzugte", sagt dazu Professor Mark McCaughrean.

"Die Gasphysik legt nahe, dass Objekte mit der Masse des Jupiters nicht allein entstehen können, und wir wissen, dass einzelne Planeten aus Sternsystemen herausgeschleudert werden können. Aber wie wirft man Paare von diesen Dingern zusammen heraus?", fragt McCaughrean, leitender wissenschaftlicher Berater der Europäischen Weltraumorganisation, gegenüber der BBC. "Momentan haben wir keine Antwort darauf. Das ist eine Frage für Theoretiker."

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