Ukraine
Flugbegleiterin witterte bereits "seltsame Reparaturen"
Kristina Raspopowa war an Bord des abgestürzten Jets, in dem sich auch Wagner-Chef Prigoschin befunden haben soll. Sie hatte bereits einen Verdacht.
Kaum einen Tag ist es her, dass einer der Privatjets von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin unter mysteriösen Umständen abstürzte und alle zehn Insassen in den Tod riss. Auch der Wagner-Chef selbst war auf der Passagierliste. Eine der mutmaßlichen Verunglückten ist die Flugbegleiterin Kristina Raspopowa (39) – sie soll die einzige Frau an Bord gewesen sein – das berichten russische Medien.
Dem ukrainischen TV-Sender Kanal24 zufolge soll die Flugbegleiterin, die in St. Petersburg lebt, kurz vor ihrem Tod noch mit ihrer Familie Kontakt gehabt – und ihnen von einer mysteriösen Reparatur des Prigoschin-Jets erzählt haben.
Dass Raspopowa überhaupt an Bord des Flugzeugs ging, kann man wohl als einen tragischen Zufall sehen. Denn die Stewardess soll laut "OSINTdefender" von ihrem Arbeitgeber MNT Aero vor die Wahl gestellt worden sein: Sie hätte statt des Prigoschin-Flugs von Mittwoch auch einen Tag später nach St. Petersburg reisen können, nämlich am 24. August – nicht wissend, dass diese Wahl das Ende ihres Lebens besiegeln sollte.
Dabei waren Raspopowa offenbar schon im Vorfeld einige "Ungereimtheiten" bei den Vorbereitungen zum Flug aufgefallen. So soll sie ihrer Familie berichtet haben, dass Prigoschins Privatjet "repariert" und die gesamte Einheit an einen anderen Ort gebracht worden sei – wohin, verriet sie allerdings nicht.
Abflug verzögert sich
Russischen Medienberichten zufolge soll Raspopowa die ältere Schwester des stellvertretenden Staatsanwalts der Stadt Jemanschelinsk, Jewgeni Raspopow, in der Region Tscheljabinsk gewesen sein. Beide wurden in Kasachstan geboren. Jewgeni soll nicht gewusst haben, dass seine Schwester in Prigoschins Flugzeug war, sondern nur, dass sie in einem Privatjet arbeitete. Sie soll im Vorfeld auch darüber informiert haben, dass sich der Abflug verzögere. Dann hörte er nie wieder etwas von ihr.
Russischen Nachrichtenagenturen zufolge stürzte der Jet zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer ab. Die Suchaktion an der Absturzstelle ist mittlerweile abgeschlossen, die sterblichen Überreste aller zehn Toten wurden gefunden, wie russische Medien melden. Wie mehrere ukrainische Medien schreiben, soll das Flugzeug von einer S-300-Flugabwehr abgeschossen worden sein. Andere Medien, darunter "Russia Today", schließen auch eine Explosion an Bord der Maschine nicht aus. Die Absturzstelle soll sich nur rund 50 Kilometer von Putins Residenz in der Waldai befinden.