Politik
40 Finanzämter schließen sich zu einem zusammen
Um "zukunftsfit" zu werden, wollen Finanzminister und Staatssekretär 40 Finanzämter zu einem übergreifenden "Finanzamt Österreich" fusionieren.
Noch diese Woche soll ein Konzept begutachtet werden, das eine Modernisierung der Finanzverwaltung vorsieht. Eingesandt wird dieses von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) und Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ).
"Zukunftsfähige Strukturen"
"Wir wollen unsere Finanz so gestalten, dass sie zukunftsfit ist. Daher fassen wir die bisher 40 Finanzämter zu einem bundesweiten 'Finanzamt Österreich' zusammen", so Löger. Mit dieser Modernisierung sorge man für "zukunftsfähige Strukturen, indem wir Leistungs- und Ressourcenverwaltung zusammenführen", heißt es seitens Fuchs.
Seit über 15 Jahren sind Österreicher die Finanzverwaltung in ihrer derzeitigen Struktur gewöhnt. Diese sei jedoch den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht. "So hat sich etwa die Zahl der Telefonanrufe mehr als verdoppelt und auch die Anzahl an Arbeitnehmerveranlagungen und Zollanmeldungen deutlich erhöht. Gleichzeitig verteilt sich der Arbeitsaufwand unregelmäßig", schildern die Finanzchefs in einer Aussendung.
Steuerberater befürworten Reform
Positives Feedback gibt es bereits seitens der Steuerberater. Diese heißen die angedachte Reform willkommen. Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) schildert in einer Aussendung, dass somit zwei "langjährige Forderungen" erfüllt werden.
Vor allem erhoffe man sich eine Beseitigung von Unsicherheiten durch "die bisherigen Überschneidungen bei den Prüfungszuständigkeiten", so KSW-Präsident Klaus Hübner. Er betont, dass Verwaltungsreformen gutzuheißen seien, wenn Abläufe dadurch effizienter werden.
Eine Behörde statt 40
Für die bisher 40 Behörden bedeutet die Veränderung, dass es künftig nur eine einzige Behörde geben soll, die sich mit 33 Dienststellen auf 79 Orte verteilt. Löger erhofft sich eine Verflachung der Strukturen und effizientere Arbeitsprozesse.
Auch die bisher neun Zollämter werden zu einem "Zollamt Österreich" zusammengefasst. Im Bereich der Großbetriebe soll ein "Finanzamt für Großbetriebe" entstehen. Weiters will man Finanzpolizei und Steuerfahndung zu einem "Amt für Betrugsbekämpfung" zusammenführen.
Verteilung auf die Regionen
Auch die Arbeitsverteilung soll umgestaltet werden: "Standarderledigungen und Massenverfahren wie die Arbeitnehmerveranlagung und die Familienbeihilfe werden vermehrt in die Regionen wandern", heißt es in der Aussendung. Somit seien weniger Personen darauf angewiesen, in die Städte zu pendeln.
Bis 17. Mai soll die Begutachtung des neuen Konzepts abgeschlossen sein. Danach wird sie, laut Plan, im Juni in Ministerrat und Finanzausschuss des Nationalrats behandelt und gegebenenfalls beschlossen.
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(rfr)