Politik

Welche Chancen hat die Strache-Allianz?

Politikexperte Peter Filzmaier über die Chancen der "Allianz für Österreich", die Rolle von Strache und den Namen DAÖ.

Heute Redaktion
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ORF- und Krone-Analyst Peter Filzmaier.
ORF- und Krone-Analyst Peter Filzmaier.
Bild: Christoph Liebentritt

"Heute": Gestern hat es die FPÖ zum dritten Mal in ihrer Geschichte zerrissen. Wie bewerten Sie die jüngsten Ereignisse?

Peter Filzmaier: Jetzt startet innerhalb der FPÖ die Ich-gegen Ich-Feldschlacht. Chancen sehe ich für die DAÖ aber nur als Liste Strache. Grund ist die Markenbildung. Es ist ein schwieriger Prozess, eine politische Marke zu erschaffen. Mitunter kann das auch lange dauern. Selbst eine politische Marke erschaffen zu wollen wird sich in der Zeit bis zur Wien-Wahl für das DAÖ einfach nicht ausgehen.

"Die DAÖ braucht die Marke Strache."

Sie rechnen mit einer Umbenennung?

Die DAÖ braucht die Marke Strache. Aktuell heißt nur der Klub "Die Allianz für Österreich". Das heißt aber nicht, dass man bei der Wien-Wahl nicht als Liste Strache antreten kann. Das BZÖ trat in Kärnten 2009 ja auch als Liste Jörg Haider an. Und das, obwohl Haider damals schon tot war.

Was bedeutet die Gründung des DAÖ für die Politik?

Grundsätzlich ergibt sich daraus einmal kein Nutzen für die FPÖ. Die Partei kann in dieser Situation eigentlich nur verlieren. Das DAÖ wiederum kann den Einzug in den Gemeinderat bei der Wien-Wahl schaffen. Effekt: Aus einer größeren Partei würden zwei Klein- bis Mittelparteien werden.

"Grundsätzlich brauchen politische Akteure drei Dinge, um erfolgreich zu sein: Organisation, Geld und Medienpräsenz."

Die Allianz für Österreich hat Klubstatus, laut PR-Mann Rumpold sei man damit auch finanziell abgesichert. Was braucht der FP-Abspalter noch, um erfolgreich zu sein?

Grundsätzlich brauchen politische Akteure drei Dinge, um erfolgreich zu sein: Organisation, Geld und Medienpräsenz. Mit Strache an Bord hätte die DAÖ vor allem Letzteres in Überfluss und könnte so auch fehlende Mittel in anderen Bereichen ausgleichen.

Wie sehen Sie die Chancen des DAÖ in Wien 2020?

Das lässt sich jetzt noch nicht seriös abschätzen. Vor allem weil auch denkbar ist, dass viele FPÖ-Wähler sowohl von Strache als auch von der FPÖ enttäuscht sind und ins Nichtwähler-Lager wechseln. Aber die Wien-Wahl nächstes Jahr könnte durchaus die größten politischen Veränderungen mit sich bringen, die Österreich je bei einer Landtagswahl gesehen hat.

Hier präsentierte sich die neue Partei erstmals vor den Medien. (Video3)