Gesundheit
Feuerhölle in Europa – das macht Rauch mit dem Körper
Mehrere Länder in Europa sind von Waldbränden betroffen. Tausende Touristen wurden evakuiert, denn der Rauch birgt massive Gesundheitsrisiken.
Seit dem Wochenende wüten mehrere Brände in Griechenland. Betroffen sind vor allem beliebte Ferienorte wie Rhodos und Korfu. Allein auf Rhodos mussten bislang etwa 20.000 Menschen evakuiert werden. Es handelt sich dabei um die größte Evakuierungsaktion des Landes. 30.000 Touristen und Einheimische mussten am Wochenende vor den Flammen flüchten, 19.000 von ihnen wurden mit Bussen und Schiffen in Sicherheit gebracht. Andere flüchteten auf eigene Faust. Nach Einschätzung der Behörden könnte es noch Tage dauern, bis die Brände unter Kontrolle sind. Schockierende Bilder zeigen das Ausmaß der Katastrophe. Der Urlaub ist für viele damit vorbei.
Aber Griechenland ist nur eines der betroffenen Länder. Denn Waldbrände bedrohen immer mehr Destinationen in Europa. Auch in Italien, Frankreich, Kroatien wüten die Flammen.
Die Gefahr des Brandrauchs
Die offensichtliche Gefahr von Waldbränden geht natürlich vom Kontakt mit den Flammen aus, aber Experten warnen, dass der Rauch, der sich weithin ausbreitet, auch massive Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. Denn das Einatmen kann zu Husten, Halsschmerzen, brennenden oder tränenden Augen sowie zu Atembeschwerden führen. Außerdem zu Kopfschmerzen, erhöhtem Herzschlag, Brustschmerzen und Nebenhöhlenproblemen.
Einige mehr gefährdet als andere
Bestimmte Personen, wie z. B. Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, sehr junge oder ältere Menschen, können durch den Rauch von Waldbränden stärker gefährdet sein. Dr. Heather Price, Dozentin für Umweltgeografie an der Universität Stirling (Schottland), erklärte: "Die Belastung durch den Rauch von Waldbränden ist ein bedeutendes und wachsendes Problem für die öffentliche Gesundheit. Der Rauch von Waldbränden wird mit vermehrten Notaufnahmen und Krankenhauseinweisungen wegen lungenbedingter Erkrankungen wie Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) in Verbindung gebracht. Die Belege für die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Gesamtsterblichkeit sind eher gemischt. Einige Menschen sind durch Waldbrandrauch stärker gefährdet als andere, darunter Kinder, ältere Erwachsene, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma. Aufgrund der Beschaffenheit des Rauchs kann er große Entfernungen zurücklegen, was bedeutet, dass sich die Menschen möglicherweise nicht einmal bewusst sind, was sie einatmen."
Der Rauch von Waldbränden ist besonders schädlich, da er eine Reihe von Schadstoffen enthält, darunter Stickoxide, Monoxide und PM 2,5-Schadstoffe, die aus winzigen Partikeln bestehen, die eingeatmet und in den Blutkreislauf aufgenommen werden können. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation können PM 2,5-Schadstoffe aus dem Rauch von Waldbränden "Krankheiten der Lunge, des Herzens, des Gehirns/Nervensystems, der Haut, des Darms, der Nieren, der Augen, der Nase und der Leber verursachen und verschlimmern. Es hat sich auch gezeigt, dass er zu kognitiven Beeinträchtigungen und Gedächtnisverlust führen kann."
Betroffene können sich jederzeit an das österreichische Außenministerium (+43 501150-4411) oder die Botschaft in Athen (+30 6944278148) wenden. Auch das griechische Außenministerium hat eine eigene Hotline eingerichtet (+30 210-3681730), die griechische Notrufnummer für Personen in unmittelbarer Gefahr ist 112.