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Feuer, Pyro, Steine: Schwere Ausschreitungen am "Tag X"

Trotz des Verbots einer großen Demonstration hat sich die Polizei auf einen Großeinsatz eingestellt. Die Proteste gingen bis in die Nacht hinein.

Leo Stempfl
In Leipzig kam es zu schweren Ausschreitungen.
In Leipzig kam es zu schweren Ausschreitungen.
EPA-EFE

In Leipzig sind die gewalttätigen Proteste nach dem Hafturteil gegen Lina E. in der Nacht zum Sonntag weiter gegangen. In der Stadt gab es "an verschiedenen Stellen Zusammenrottungen von augenscheinlich gewaltbereiten" Menschen, teilte die sächsische Polizei am Samstagabend auf Twitter mit. Einsatzkräfte seien attackiert sowie Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt worden. Die Polizei räumte die Barrikaden im Süden der Stadt mit Sonderwagen.

Feuerwehr und Polizei löschten demnach gemeinsam die Barrikaden. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit mehreren Hundertschaften im Einsatz und stellte sich "auf einen gewalttätigen Verlauf in dieser Phase des Einsatzes" ein. "Wir rufen zur Besonnenheit auf, um die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen", hieß es in der Twitter-Mitteilung.

Wasserwerfer im Einsatz

In einer Mitteilung der Polizeidirektion Leipzig war ebenfalls von der Errichtung von Barrikaden die Rede. Um die brennenden Barrikaden zu löschen, habe die Polizei Wasserwerfer eingesetzt. Betroffen von den Krawallen war demnach insbesondere der Stadtteil Connewitz. Ein Polizeiposten sei mit Steinen attackiert worden. Dabei seien zwei Beamte verletzt worden, teilte die sächsische Polizei Sonntagfrüh auf Twitter mit.

Bereits in der Nacht zum Samstag hatte es gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei und mutmaßlich linksextremen Demonstranten gegeben. Fünf Männer, die dabei festgenommen wurden, wurden am Samstag dem Haftrichter am Amtsgericht Leipzig vorgeführt, wie die Polizei mitteilte.

Schwerer Landfriedensbruch

Gegen alle fünf Beschuldigten wurde demnach Haftbefehl wegen schweren Landfriedensbruchs erlassen. Sie würden in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Es handelt sich den Angaben zufolge um zwei 28-Jährige und drei Männer im Alter von 20, 25 und 32 Jahren.

Lina E. und drei mitangeklagte Männer waren am Mittwoch vom sächsischen Oberlandesgericht in Dresden wegen gewalttätiger Überfälle auf Rechtsextremisten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die linke Szene mobilisierte aus Protest bundesweit für eine sogenannte «Tag-X-Demo» am Samstag.

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