Niederösterreich
Festnahme – Drogenbaron aus Österreich bezog AMS-Geld
Weil die Polizei seine Plantagen entdeckt hatte, tauchte ein 37-Jähriger unter. In Phuket konnte er nun festgenommen werden.
Ein riesengroßer Fisch ging jetzt den Zielfahndern des Bundeskriminalamtes ins Netz – und zwar am anderen Ende der Welt.
Was ist passiert? Ein 37-Jähriger (es gilt die Unschuldsvermutung, Anm.) soll Häuser in Wien-Hernals sowie in Langenlois (Bezirk Krems) angemietet und dort im großen Stil Cannabis angebaut haben – "Heute" berichtete über die gefundene Plantage in einem ehemaligen Gasthaus im bekannten Wein-Ort.
270 Tage bis Festnahme
Im Dezember 2020 war das Geschäft des Drogen-Bosses aufgeflogen, bei einer Hausdurchsuchung in Wien waren auf zwei Stockwerken angebaute Cannabis-Pflanzen sichergestellt worden, in dem Gebäude hatte man auch Trocknungsräume und Wohnräume für fünf "Gärnter" gefunden. 230 Kilo konsumfertiges Gras wurden beschlagnahmt, die Helfer sitzen seitdem in Haft.
In Langenlois sollen insgesamt 110 Kilogramm Marihuana angebaut worden sein. Sieben Mittäter wurden festgenommen.
Der Drahtzieher der Bande tauchte indes unter und setzte sich ins Ausland ab. 270 Tage lang durchkämmten die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes den Erdball und folgten jeder noch so kleinen Spur – mit Erfolg. Der 37-Jährige konnte schließlich auf der Traum-Insel Phuket in Thailand aufgespürt werden.
Bezog AMS-Geld
Gemeinsam mit der thailändischen Polizei wurde der Drogenbaron aus Österreich festgenommen. Ihm wird nicht nur der organisierte Anbau und Handel von Cannabis zur Last gelegt, sondern auch Sozialbetrug. Am Papier war der 37-Jährige nämlich arbeitslos gemeldet und bezog AMS-Geld.
"Dieser Fall ist ein Paradebeispiel dafür, dass nationales Teamwork und internationale Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg gegen diese Form von Kriminalität sind", freut sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) über den Polizeierfolg.
Der mutmaßliche Haupttäter schweigt bisher, die Ermittlungen der Kriminalisten laufen indes weiter.