Genuss
Fertiggerichte lassen uns schneller altern
Tiefkühlpizza, Würstel und Co. machen uns nicht nur dick und krank, sondern auch alt. Das fanden jetzt spanische Wissenschaftler heraus.
Menschen, die eher zu Fertiggerichten, anstatt zu frisch zubereiteten Speisen greifen, werden schneller alt. Zu dieser Erkenntnis kam jetzt ein Team um die Ernährungswissenschaftlerin Lucia Alonso-Pedrero von der Universität Navarro in Spanien.
Im Rahmen ihrer Studie, die Alonso-Pedrero bei einer Online-Weltkonferenz zu Dickleibigkeit am Dienstag präsentierte, entdeckten die Wissenschaftler, dass stark verarbeitete Lebensmittel die Telomere verkürzen. Diese "Schutzkappen" an den Enden der Chromosomen werden bei jeder Zellteilung kürzer und gelten deshalb als Gradmesser für das Altern. Sprich, je kürzer die Telomere sind, desto älter ist der Mensch.
Industriell hergestellte Lebensmittel enthalten oft hohe Mengen an Fett, Salz und Zucker sowie Zusatzstoffe wie Farb- und Geschmacksstoffe. Deshalb wiesen auch schon frühere Studien auf den Zusammenhang zwischen Fertigprodukten und Bluthochdruck, Dickleibigkeit, Depression, Diabetes sowie einigen Krebsarten hin.
Beschleunigter Alterungsprozess
Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Daten von rund 900 älteren Personen gesammelt und ausgewertet. Je nach Essverhalten wurden die Probanden in vier Gruppen eingeteilt: Die erste Gruppe aß weniger als zwei stark verarbeitete Lebensmittel pro Tag, die vierte mehr als drei.
Wie sich zeigte, hatten die Personen der letzteren Gruppe deutlich kürzere Telomere als die anderen Teilnehmer: Die Wahrscheinlichkeit verkürzter Schutzkappen auf den Chromosomen lag in der vierten Gruppe um 82 Prozent über jener der ersten. Menschen, die also besonders viel industriell hergestellte Nahrung essen, altern biologisch deutlich schneller.