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Fast 1000 Tote - größtes Flüchtlingsdrama aller Zeit...

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes in der Nacht auf Sonntag zeichnet sich ab, dass es sich um das bisher größte Flüchtlingsdrama im Mittelmeer handelt. Ein Überlebender bezifferte die Zahl der Passagiere mit 950, nur 28 Flüchtlinge konnten bisher lebend aus dem Wasser gerettet werden. In Wien findet am Montag eine Gedenkveranstaltung statt.

Nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes in der Nacht auf Sonntag zeichnet sich ab, dass es sich um das bisher größte Flüchtlingsdrama im Mittelmeer handelt. Ein Überlebender bezifferte die Zahl der Passagiere mit 950, nur 28 Flüchtlinge konnten bisher lebend aus dem Wasser gerettet werden. , um diese "Todesfahrten" zu verhindern.

Die italienische Marine hat wieder einmal eine groß angelegte Suchaktion in die Wege geleitet mit 17 Schiffen sowie mehreren Flugzeugen und Hubschraubern. Auch einige sizilianische Fischer lenkten ihre Boote zum Unglücksort, um zu helfen. Die Rettungseinheiten haben bereits Dutzende Leichen gesichtet, geborgen wurden bis dato 24.

Ein Überlebender aus Bangladesch gab die Zahl der Passagiere mit 950 an. Darunter seien bis zu 50 Kinder und 200 Frauen gewesen.

Überlastetes Schiff gekippt

Man hatte einen Notruf abgesetzt, woraufhin ein portugiesischer Frachter die betreffenden Koordinaten ansteuerte. Als er in Sichtweite war, liefen die Emigranten alle auf einer Seite zusammen, um die erwartete Hilfe zu sehen, was ihr vollkommen überlastetes Schiffchen endgültig zum Kippen brachte. Viele Menschen dürften von den Schmugglern in den Laderaum eingeschlossen worden sein.

Mittelmehr als "Friedhof"

Italiens Premier Matteo Renzi ist verzweifelt. Er sprach von einem "Massaker im Mittelmeer" und fragte wohl in Richtung EU, wie man bei so viel Leid gleichgültig bleiben könne. Die Bürgermeisterin von Lampedusa nannte das Mittelmeer einen "Friedhof".
zieht laufend Menschen aus dem Wasser, ihre Aufgabe ist aber vor allem zur Sicherung der Außengrenzen. Die Rettungsmission "Mare Nostrum" hatte Italien im Vorjahr mangels der Bereitschaft anderer EU-Länder zur Mitfinanzierung auf Eis gelegt.

Von Seiten Brüssels ist eine Krisensitzung angekündigt worden. Wie schon so oft.
Erst vor einer Woche war ein Flüchtlingsboot vor der libyschen Küste gesunken, 400 Tote wurden befürchtet. "Der Tod dieser Menschen zu Tausenden ist eine Schande für Europa", sagte Landau nach dem Massensterben und forderte "Die EU-Staate müssen endlich mehr Mittel zur Verfügung stellen".