Politik
Fast 10 Prozent mehr Geld wohl auch für diese Menschen
Die Pensionen könnten um fast 10 Prozent steigen. Für den Pensionistenverband ist es zu wenig, für die Neos ist das die oberste Grenze.
Die Inflation liegt seit Monaten auf einem Rekordniveau. Das hat auch Folgen auf Pensionen in Österreich, die ja an die Inflation angepasst werden. Laut einer ersten Schnellschätzung müssten die Pensionen im kommenden Jahr um 9,7 Prozent erhöht werden – ein rekordverdächtiger Anstieg. Ein Wert, der dem Pensionistenverband (PVÖ) aber nicht genügt. Das wiederum sorgt für Unverständnis in der Wirtschaft und bei Neos.
Diese 9,7 Prozent Erhöhung würden für die öffentliche Hand eine Mehrbelastung von 5,3 Milliarden Euro bedeuten. PVÖ-Präsident Peter Kostelka erklärt gegenüber dem Ö1-Morgenjournal, dass damit die Teuerung aber nicht abgegolten sei. Denn im Vorjahr seien die Pensionen nur um 5,8 Prozent erhöht worden, die Inflation sei aber phasenweise doppelt so hoch gewesen.
Neos kritisieren "Pensionsgeschenke"
Es gehe um "eine Erhaltung der Kaufkraft der Pensionen". Die Regierung habe die Halbierung der Altersarmut zum Ziel erklärt, er könne sich nicht vorstellen, dass die Regierung nun eine Verarmung der Betroffenen zulasse. Es gehe um Gerechtigkeit für die Generation, man dürfe sie nicht als Kostenfaktor betrachten, so Kostelka. Der PVÖ könne sich auch Einmalzahlungen vorstellen, heißt es.
Eine dauerhafte Änderung müsse es aber beim sogenannten Aufwertungsfaktor der Pensionskonten geben. Das sei nämlich der Ausgangswert für die Pensionen – und der wird rückwirkend angepasst. Wer in den kommenden zwei Jahren in Pension geht, würde nach derzeitigem Stand Geld verlieren. Hier müsse sich etwas ändern, sonst würden viele noch heuer in Pension gehen, glaubt Kostelka.
In den letzten Jahren ist es nie bei der gesetzlich vorgeschriebenen Erhöhung geblieben. Die Regierung hat immer nachgebessert. Genau das kritisiert Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker. Laut ihm dürfe es keine "Pensionsgeschenke" über die gesetzliche Anpassung hinaus geben. Die 5,3 Milliarden Euro seien ohnehin schon ein Kraftakt und das investierte Geld fehle dann an anderer Stelle – etwa bei der Bildung oder der Pflege. Den PVÖ wirft der Neos-Politiker vor "nur in die eigene Tasche zu reden" und das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren.