Politik
Steht ein neuer Kruzifix-Streit bevor?
Wieder ein Thema, bei dem die neue Regierung uneinig, aber pragmatisch ist: Kreuze in öffentlichen Einrichtungen und Klassenzimmern. Von der Opposition gibt es dafür Kritik.
Neue Diskussion um Kreuze in Österreichs Klassenzimmern. Die neue Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hat dazu eine eigene Meinung, Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kommentiert die Causa im Ministerrat am Mittwoch. FPÖ-Chef Norbert Hofer positioniert sich ebenfalls ganz klar.
"Das ist okay so"
In einem Antrittsinterview mit der Zeitung "Kurier" und auch in der ORF-Sendung "Report" outete sich Zadic als Freundin der Trennung von Staat und Religion. Öffentliche Räume würden "natürlich ohne religiöse Symbole auskommen."
Die ÖVP - am Mittwoch in Form von Bildungsminister Heinz Faßmann - ist hier nicht derselben Meinung: "Die Kreuze sind derzeit in den Klassenzimmern und werden dort bleiben", stellte er klar. Denn sie seien ein geistesgeschichtliches, kulturgeschichtliches Symbol Europas.
Koalitionsstreit scheint um die Kreuz-Debatte allerdings keiner zu entstehen. Denn Zadic ist bewusst, dass ihre Meinung in Österreich nicht mehrheitsfähig sei: "Und das ist okay so."
"Finger weg von Kreuzen in öffentlichen Gebäuden"
Ganz klar ist auch die Meinung der FPÖ. Parteichef Norbert Hofer rief Zadic zu: "Finger weg von Kreuzen in öffentlichen Gebäuden!" Hofer verlangt ein klares Bekenntnis von Bundeskanzler Sebastian Kurz zu diesem Thema. Die FPÖ bangt in diesem Zusammenhang auch schon um Kreuze in Gerichtssälen und Berggipfeln.
Hofer ortet zudem "Chaos" in der Regierung. Die grünen Minister hätten nämlich die Möglichkeit, durch Ministererlässe ihre Anliegen am koalitionären Ministerrat vorbei durchzusetzen: "Die FPÖ kündigt breitesten Widerstand an."