Politik

Faßmann erklärt, wie Schule im Lockdown funktioniert

Bildungsminister Heinz Faßmann tritt um 10.30 Uhr vor die Presse und erklärt, wie es mit den Schulen im Lockdown weitergeht. "Heute" berichtet LIVE!

André Wilding
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Bildungsminister Heinz Faßmann
Bildungsminister Heinz Faßmann
picturedesk.com

Österreich befindet sich ab Dienstag, 0 Uhr, im Lockdown "light"! Viele Gewerbe und Bereiche sind von den neuen Corona-Maßnahmen betroffen und müssen ihre Pforten wieder schließen. Schulen und Kindergärten sollen aber weiterhin offen bleiben.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wird am Montagvormittag um 10.30 Uhr über das "weitere Vorgehen" an den Schulen informieren und unter anderem erklären, wie der Unterricht im zweiten Lockdown funktionieren wird. Auch Infektiologin Petra Apfalter wird an der Pressekonferenz teilnehmen. "Heute" berichtet an dieser Stelle LIVE!

"Am 16. März dieses Jahres musste ich das komplette Schließen der Schulen und Kindergärten verkünden", so Faßmann. Dieses Mal bleiben Schulen und Kindergärten aber offen. "Die negativen Effekte geschlossener Schulbetriebe ist groß". Eine funktionierende Schule trage dazu bei, dass "wir diese Krise bewältigen können".

Schulleitung kann Tragen von Masken veranlassen

Es wird eine Reihe von Maßnahmen geben! "Im Pflichtschulbereich (z.B.: Volksschule, Mittelschule) findet der Unterricht unter strengen Maßnahmen statt", so Faßmann. Schul-Veranstaltungen finden nicht statt. Darunter fallen etwa Exkursen. Die Schulleitungen können das Tragen von Masken veranlassen - wenn es etwa zu mehreren positiven Fälle kommt.

Die Lehrer-Konferenz findet Online statt. Die Lehrenden seien für das Bildungszentrum zentral. "Sie sind für mich die Schlüsselarbeitskräfte". Die Sekundar-Stufe wechselt ins Distance-Learning. Sie haben eine größere Bedeutung im Infektionsgeschehen. Die über 15-Jährigen können dazu leichter selbstständig lernen.

"Wir werden in der Oberstufe auch eine gewisse Flexibilität zeigen müssen. Wenn Lehrer erkennen, sie verlieren Schüler, dann kann Schulautonomie auch in Klein-Gruppen stattfinden. Das gilt etwa für Maturaklassen", so Faßmann. "Das richtige Kochen kann man ebenfalls schwer über Distance Learning lernen". Die sei mit den Schulleitungen beschlossen.

"Es geht um einen Monat"

Der morgige Tag sei ein Übergangstag. Man könne weiterhin Lernunterlagen abholen. "Schularbeiten können in den ersten beiden Wochen noch stattfinden", erklärt Faßmann. Schularbeiten, die in der zweiten November-Hälfte stattfinden hätten sollen, sollen auf den Dezember verschoben werden.

Faßmann: "Unis und Hochschulen reduzieren massiv die Präsenz-Lehre und stellen auf Distance Learning um". "Den Uni-Mitarbeitern wird Homeoffice nahegelegt. Wo es nicht möglich ist, dort findet Forschung auch außerhalb der eigenen vier Wände statt". "Es geht um einen Monat!"

"Lockdown kommt gerade rechtzeitig"

Der Lockdown sei notwendig und er "kommt gerade noch rechtzeitig", so Faßmann. "Es ist gut und richtig, die Schulen und Kindergärten offen zu halten", so Infektiologin Petra Apfalter. "Jüngere sind weniger empfänglich als Erwachsene. Bei älteren Kindern und Jugendlichen (ab der Oberstufe) steigen die Fälle an, sie stecken sich aber (meist) nicht in der Schule an".

"Wesentlich sind die ganz einfachen Regeln: Abstand halten, die Hygieneregeln beachten, das Lüften und der Mund-Nasen-Schutz", so Apfalter.

Im städtischen Bereich sei eine Staffelung des Unterrichts laut Faßmann leichter möglich. "Mit den Ländern sei man hier in Gesprächen. "Die Unterrichts-Stunden zu staffeln ist in Schulen mit Mehr-Lehrer-Prinzip aber schwer möglich". "Wir beobachten die Situation weiter", so der Bildungsminister. "Wenn es zu einer Steigung der Infektionszahlen kommt, muss man überlegen, welche Maßnahmen kommen könnten." Man sei aber gerüstet.

Die wichtigsten Punkte

➤ Der Hochschulbetrieb ist von der Lockdown-Verordnung prinzipiell ausgenommen. Faßmann "empfiehlt" aber Distance-Learning, außer "es geht nicht" (Beispiel Sezierkurs, Anm.). Große Unis wie die WU Wien wechseln aber komplett.

➤ Abseits der Oberstufe soll der Schulbetrieb "unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen" weiterlaufen. Vorerst. Eine Sperre Mitte des Monats für alle Schulen ist angedacht.

➤ Weniger Schularbeiten und eine Reduktion des Lernstoffs in diesem Semester werden intern diskutiert. Details dazu wird es aber erst am Montag geben.

➤ Trotz Distance-Learning-Gebots werden "kleinere Gruppen" aus Oberstufen-Schülern "im Ausnahmefall" weiter zum Präsenzunterricht kommen müssen (dürfen).

➤ Der Dienstag wird zum "Übergangstag". Das heißt: Oberstufen-Schüler und Lehrer sollen morgen noch Unterlagen mitnehmen, letzte Besprechungen abhalten und den Lockdown vorplanen können.

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