Politik
Der Fahrplan zu den Corona-Verschärfungen in Österreich
Zum Austausch hat Kanzler Kurz die Landeshauptleute für Montag eingeladen. So gut wie sicher ist, dass die Maßnahmen weiter verschärft werden.
Freitag hatte Kurz Beratungen mit den Ländern angekündigt. Das passiert am Montag:
8.30 Uhr Videokonferenz: Kurz, Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Anschober und Innenminister Nehammer reden mit den per Video zugeschalteten Landeschefs über das weitere gemeinsame Vorgehen gegen die Pandemie.
5 Tagesordnungspunkte: Die per Mail übermittelte Tagesordnung umfasst "Einleitung; Aktuelle Infektionslage in Europa & Österreich; Situation und aktuelle Maßnahmen in den Bundesländern; Weitere Maßnahmen Bund/Länder; Allfälliges".
10.30 Uhr Pressekonferenz: Das virtuelle Treffen ist für zwei Stunden angesetzt. Danach tritt das "virologische Quartett" im Kanzleramt vor die Medien.
Live in ORF 2: Die Pressekonferenz wird ab 10.25 Uhr in einer "ZiB Spezial" übertragen.
Neue Verbote? Als fix gilt, dass Zusammenkünfte noch weiter beschränkt werden. Denkbar ist die bundesweite Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr, auch gegen Widerstand aus Wien. Die Maskenpflicht könnte ausgeweitet, Gesichtsvisiere etwa in der Gastro verboten werden. Und der Pensionistenverband warnt zudem schon vorsorglich vor Besuchsverboten in Alters- und Pflegeheimen.
Kurz: "6.000 Neuinfizierte täglich alles andere als unrealistisch"
"Die Lage ist ernst": Neun Minuten lang appellierte Kanzler Kurz gestern via Facebook an die Österreicher, alles zu tun, um die Infektionszahlen niedrig zu halten. Kurz über:
Anstieg der Infektionszahlen: "Wenn es uns nicht gelingt, das Wachstum einzubremsen, haben wir im Dezember täglich Neuinfizierten-Zahlen von rund 6.000. Das ist alles andere als unrealistisch."
Zweiter Lockdown: "Wenn wir alle auf Feiern, private Zusammenkünfte in großen Gruppen und Partys verzichten, können wir das Wachstum bremsen und so Schulen, Wirtschaft und auch Teile des gesellschaftlichen Lebens offen halten."
Folgen für Wirtschaft: "Jede einzelne Einschränkung schadet der Wirtschaft. Die Wahrheit ist aber auch: Wenn es einen zweiten Lockdown gibt, ist der volkswirtschaftliche Schaden noch wesentlich größer."
Die nächsten Monate: "Vor uns liegt ein herausfordernder Herbst und Winter… eine extrem schwierige Zeit und eine Belastungsprobe für jeden Einzelnen."
Impfstoff: "Aus heutiger Sicht ist realistisch, dass wir diesen bis Sommer nächsten Jahres haben sollten."