Schon der Kaiser fuhr, so oft er konnte, ins malerische Salzkammergut. Seit Jahrzehnten ist die direkte Verbindung von der Bundeshauptstadt in die idyllische OÖ-Region nicht nur bei Touristen beliebt. Ohne Umsteigen konnte man täglich nach Gmunden, Bad Ischl, Bad Goisern oder in andere Gemeinden fahren.
Doch jetzt ist alles anders: Es gibt keine unmittelbare Möglichkeit mehr, an die Ziele in der Seenregion zu gelangen. Mühsam vor allem: Fahrgäste aus Wien müssen laut "Life Radio" in Linz oder Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) umsteigen, das Gepäck schleppen und Wartezeiten in Kauf nehmen.
Außerdem ärgerlich: Statt in komfortablen, klimatisierten Intercity-Waggons mit Erste-Klasse-Angebot würden die Reisenden laut dem Sender in uralten Ersatzwaggons sitzen. Diese stammen demnach aus der letzten Reserve für den Nahverkehr.
In dem Bericht wird ein Grund für das Dilemma genannt: Dutzende abgestellte defekte Waggons und deren Reparatur.
Dass gerade im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2024 – das Salzkammergut teilt sich den Titel mit Tartu (Estland) und Bodo (Norwegen) – aktuell kein ÖBB-Intercity zwischen Wien und Stainach-Irdning (Bez. Liezen) verkehrt, stößt vielen zusätzlich sauer auf.
Wer eine Reise mit den ÖBB macht, kann etwas erzählen. Verspätungen, Zugausfälle, defekte Toiletten: Immer wieder sorgen die Bundesbahnen bei ihren Gästen für Ärger.
Die Bundesbahnen bleiben auf "Heute"-Anfrage eine Erklärung für die fehlende Verbindung schuldig. Das Unternehmen ist um Beruhigung bemüht: Die Fahrzeiten seien ähnlich.