Ärger im Nahverkehr
ÖBB-Manager sagt, wann das Zug-Chaos enden wird
Pendler klagen über ausufernde Verspätungen und Ausfälle im Nahverkehr. Dessen ist sich auch der zuständige ÖBB-Manager bewusst.
Vor allem bei Pendlern in der Ostregion, dem verkehrsintensivsten Gebiet Österreichs, ist seit Monaten der Ärger groß. Selbst innerhalb des Wiener Stadtgebiets gibt es grobe Probleme mit dem Nahverkehr der ÖBB, schilderte etwa Strebersdorfer Mario im "Heute"-Talk. "Ständig sind die Züge überfüllt! Das ist einfach nicht mehr auszuhalten. Die Intervalle zwischen den Bahnen, die oft 15 Minuten oder mehr betragen, verschlimmern die Situation. Zusätzliche Verspätungen sind keine Seltenheit", so der auf die Schnellbahn angewiesene Wiener.
Das ist kein Einzelfall, so das "Ö1-Morgenjournal" am Montag. "Jeden Tag Ausfälle, die Leute kommen nicht heim, werden zwei Stationen vorm Zielbahnhof einfach rausgehaut", berichtet dort eine weitere Pendlerin. Andere sprechen von Problemen "zwei, drei Mal die Woche" oder "jeden zweiten Tag", Kollegen würden "ein, zwei Züge früher nehmen". Bei wichtigen Terminen nehmen manche sogar mehrere Züge früher – oder steigen auf das Auto um.
Vier zusätzliche Züge kommen
Laut ÖBB liegt das an zu wenig Zuggarnituren und zu wenig Personal in den Werkstätten. Keine leichte Situation für ÖBB-Nahverkehrschef Christof Hermann. Vorweg möchte er sich auf "Ö1" für die derzeitige Situation entschuldigen. "Das ist nicht unser Anspruchsniveau."
Man habe massiv investiert, das zeige bereits Wirkung. In den nächsten Wochen werde eine leichte Verbesserung erkennbar werden, Anfang März dann weitere Maßnahmen umgesetzt. Vier zusätzlich Fahrzeuge kommen in die Ostregion.
"Müssen besser werden"
Im Dezember ging ein neuer Instandhaltungsstandort in Wien ans Netz, das dauere nun, bis sich diese Wirkung zeigt. Personalmangel würde es keinen geben, sondern einen enorm hohen Personalbedarf ("Heute" berichtete).
Ein großer Kritikpunkt ist auch die mangelnde Kundeninformation, vor allem wenn etwas schief läuft. "Das stellt uns auch vor Herausforderungen. Ich verstehe den Ärger der Kunden. Da müssen wir besser werden." Trotzdem zeigt er sich über eine Stabilisierung im März zuversichtlich: "Die erwähnten Maßnahmen werden zeitnah wirken."