Coronavirus

Experte warnt im ORF vor weiteren harten Corona-Wellen

Die Corona-Herbstwelle ist da! Die Neuinfektionen schnellen nach oben, die Spitäler füllen sich. Experten warnen vor weiteren harten Corona-Wellen.

Jochen Dobnik
Die Corona-Herbstwelle ist da! Laut Experten dürfte es nicht die einzige bleiben.
Die Corona-Herbstwelle ist da! Laut Experten dürfte es nicht die einzige bleiben.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Seit Tagen werden hierzulande weit mehr als 10.000 Neuinfektionen registriert – und das täglich. Doch nachdem die Zahl der Testungen zuletzt stark zurückgegangen ist, dürfte die Dunkelziffer sogar bis zumindest dreimal so hoch sein wie die offiziellen Infektionszahlen. Darüber hinaus warnen Experten vor weiteren harten Corona-Wellen.

"Die gestiegene Immunität in der Bevölkerung, entweder durch Impfung oder durch Infektion, und die neue Omikron-Variante, die sich schwerer tut, Lungenzellen zu infizieren, weshalb es weniger schwere Verläufe gibt, sorgen dafür, dass sie Situation in diesem Jahr ein wenig entspannter ist, als noch im Vorjahr", fasst Elke Ziegler, die Leiterin der Wissenschaftsredaktion bei Ö1, die aktuelle Situation zusammen.

Die Tatsache, dass parallel zu den Infektionszahlen auch die Belagszahlen in den Spitälern steigen, sei darauf zurückzuführen, dass es sich dabei um Menschen handle, "die mehrfach erkrankt sind, wo Covid den Gesamtzustand deutlich verschlechtert. Wer an schwerer Diabetes oder an einer Nierenerkrankung leidet, für den ist Corona nicht egal. Ebenso wenig wie fürs Gesundheitspersonal. Egal ob jemand wegen oder mit Corona eingeliefert wird, es braucht Isolation. Die Belastung fürs Personal steigt", so die Expertin im Ö1-"Mittagsjournal".

Ebenso schnellen "dank" der Untervariante BA.5 aber aktuell auch die symptomatischen Erkrankungen nach oben. Es stimmt zwar, dass die Omikron-Variante einen milderen Verlauf verspricht, "doch das heißt nur, dass es keine Behandlung im Spital braucht", so Ziegler. Viele hätten sich dadurch in die Irre führen lassen. "Wer über hohes Fieber, Schwindel, Erbrechen, Husten klagt und danach erschöpft ist, hat auch ein milder Verlauf."

Ischgl könnte sich in diesem Herbst wiederholen

Doch wie geht es nun mit der Corona-Welle weiter? Den Anstieg der Zahlen könne man anhand der Abwassertests praktisch in allen Bundesländern nachweisen, erklärt Heribert Insam von der Uni Innsbruck. Doch mit einer tatsächlichen Prognose tut auch er sich schwer. Der Grund liegt darin, dass es z.B. in den Schulen keine verpflichteten PCR-Tests mehr gibt. Auch die Abwasserproben seien weit weg von flächendeckend.

"Sie stellen zwar dar, was in den großen Städten, aber nicht was am Land, in kleineren Ortschaften passiert", warnt der Mikrobiologe im Ö1-Interview vor weiteren harten Corona-Wellen, die uns unvorbereitet treffen könnten. "Wir wissen ja aus der Vergangenheit, dass durchaus schon Corona-Wellen in kleineren touristischen Gebieten entstanden sind", erinnert Insam an das Corona-Cluster 2020 im Tiroler Skiort Ischgl.

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