Experte sicher:
Ungarn schuld an hohen Asylzahlen in Österreich
Am Dienstag fand in Tirana ein EU-Westbalkan-Gipfel statt. Eines der wichtigsten Themen war die illegale Migration.
Am Dienstag fand in der albanischen Hauptstadt Tirana ein EU-Westbalkan-Gipfel statt. "Wir wollen heute ein klares Bekenntnis zur strategischen Partnerschaft der EU mit den sechs Westbalkan-Staaten abgeben“, so der Bundeskanzler. "Das betrifft die wirtschaftliche Kooperation, ebenso wie die Zusammenarbeit bei der Energieversorgung, aber natürlich auch den Kampf gegen illegale Migration", erklärte Bundeskanzler Karl Nehammer im Vorfeld des Treffens.
Migrationsexperte Gerald Knaus erklärte am Dienstagabend in der ORF-"ZIB2", dass die Schließung der Balkanroute ein politischer Bluff sei. Der Westbalkan sei geografisch so lokalisiert, dass ein Großteil der Flüchtlinge bereits auf EU-Gebiet gewesen sein musste, um dorthin zu gelangen.
"Absurd hohe Zahl" in Österreich
Die "absurd hohe Zahl" an Asylwerbern in Österreich seien die Folge der ungarischen Politik. Mehrere europäische Gerichte hätten festgestellt, dass Ungarn Recht breche, denn dort könne man de facto keinen Asylantrag stellen. Menschen würden sofort nach Serbien zurück abgeschoben werden. Die Folge: Viele wollen ohne Umschweife nach Österreich.
Insgesamt sei die Debatte in Europa sehr schwer nachvollziehbar. Es gebe nämlich einen fehlenden Konsens darüber, was an den Grenzen los sei. "Wir haben eine Diskussion, die nicht mehr auf Fakten basiert", so der Experte. Eine mögliche Lösung sieht er in "praxistauglichen Abkommen". Man sehe in der Wirtschaft, dass man legale Migration brauche. Er plädiert für eine geordnete Aufnahme von Flüchtlingen und für Abkommen, dass abgeschobene Personen in deren Herkunfstländern sicher sicher seien.