Coronavirus
Experte überrascht mit Test-Geständnis
Der Epidemiologe Gerald Gartlehner gab am Donnerstag seine Lageeinschätzung zum besten. Außerdem verriet er, wie er es aktuell mit dem Testen hält.
Epidemiologe Gerald Gartlehner äußerte sich am Donnerstag in "Wien heute" über das aktuelle Infektionsgeschehen. Gleichzeitig wagte er auch einen Ausblick in die Zukunft – so hält er ein Comeback der FFP2-Pfliht für möglich – und überraschte mit einem Test-Geständnis.
Derzeit sei eine Einschätzung über das Infektionsgeschehen nicht möglich, erklärte er zu Beginn des Gesprächs. Ähnliches analysierte auch Komplexitätsforscher Peter Klimek am Mittwochabend in der ZIB2.
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Überlastung des Gesundheitswesens unwahrscheinlich
Es sei auch gar nicht notwendig, dass sich alle Österreicher testen lassen. Gartlehner plädiert für eine Stichprobentestung, wie sie auch in anderen Ländern schon gängig Praxis sei. Eine Überlastung des Gesundheitswesens wird es wohl nicht mehr geben. "Omikron ist deutlich weniger krankmachend als die vorherigen Varianten", führte der Experte aus.
Zum Verständnis: 70 Prozent aller gemeldeten Corona-Fälle habe es 2022 gegeben, allerdings stünden dem "nur" 20 Prozent sämtlicher Pandemie-Todesfälle gegenüber. "Das zeigt auch, dass wir mit Omikron in einer besseren Situation sind, als mit vorangegangenen Varianten.
Comeback der Maskenpflicht wahrscheinlich
Angesprochen auf verschärfte Maßnahmen im Herbst, erklärt Gartlehner, dass er schon davon ausgehe, dass die FFP2-Pflicht ein Comeback geben wird. Diese sei ein guter Schutz. Übrigens nicht nur gegen das Coronavirus, sondern auch gegen die Grippe. Das Tragen einer Maske sei ohnehin sinnvoll, schon alleine um sich selber zu schützen. In einigen Bereichen könnte sie aber wieder ein österreichweites Comeback geben, glaubt der Wissenschaftler.
Zum Thema Eigenverantwortung erklärt Gartlehner, dass er selbst noch Masken trage. Was das Testen betrifft, nimmt es Gartlehner nicht ganz so genau. "Ich teste mich derzeit kaum bis gar nicht." Der Grund dafür sei auch eine Monate zurückliegende Infektion. Von daher sei durch seine Immunität "gut geschützt".
Dass positiv getestete Lehrer unterrichten dürfen, stört Gartlehner nicht. Denn die Schüler seien keine Risikogruppe. Aus epidemiologischer und medizinischer Sicht spreche jedenfalls nichts dagegen. Denn die Schüler hätten kaum schwere Verläufe durch Omikron zu erwarten.