Coronavirus

Experte sagt, wie es jetzt mit Corona weitergeht

Bereits jetzt wird mit bis zu 30.000 Neuinfektionen pro Tag gerechnet. Die Lage dürfte sich jedoch weiter verschlechtern, warnen Experten.

Tobias Kurakin
Simulationsforscher Niki Popper analysiert die Corona-Verbreitung seit Beginn der Pandemie.
Simulationsforscher Niki Popper analysiert die Corona-Verbreitung seit Beginn der Pandemie.
ALBERTO PIZZOLI / AFP / picturedesk.com; Kurt Keinrath / picturedesk.com

Bereits am Mittwoch hat "Heute" berichtet, dass die Corona-Lage in Österreich dramatischer ist, als es die täglich offiziellen Fälle vermuten lassen. Bis zu 30.000 Bürger sollen sich demnach jeden Tag mit dem Virus infizieren, sagt Peter Klimek. Nun schlägt auch der Experte Niki Popper Alarm.

"Fallzahlen nicht vertrauen"

"Den Fallzahlen ist derzeit nicht zu vertrauen", sagt der Simulationsforscher der Deutschen Presseagentur (dpa). Wie Klimek geht auch Popper davon aus, dass derzeit weit mehr infizierte Menschen in Österreich sind als die offiziellen Zahlen vermuten lassen würden.

Günstiger Trend zu Ende

Bisher habe jedoch die saisonale Lage dafür gesorgt, dass das Virus noch verhältnismäßig wenig grassiert. Dies dürfte sich aber schon bald ändern. Popper geht davon aus, dass sich die Corona-Lage in den kommenden Wochen wieder ungünstiger entwickeln wird. Gegenüber der dpa sprach er von einer schrittweisen Verschärfung der Situation Ende August bzw. Anfang September.

Um die richtige Corona-Strategie vor der drohenden Herbstwelle zu wählen, ist die Politik nun gefordert. Bei der Evaluierung von Maßnahmen müsse man genau wissen, wie sich das Virus verhält. Dafür sei eine fundierte Datenlage wichtig.

Corona-Register als Hoffnung

Durch ein nun gestartetes Hospitalisierungsregister soll diese sichergestellt werden. "Da geht es nicht nur darum, ob jemand "mit" oder "wegen" Covid im Spital liegt". Vielmehr gelte es, auch weitere Krankheiten und den Immunitätsstatus zu erfassen. "Wie hoch ist der Anteil nicht-geimpfter 40-Jähriger ohne Vorerkrankungen in der Klinik?", will Popper beispielsweise wissen.

Die günstige Lage, die in Österreich nun zuletzt geherrscht hat und die auch das Ende von fast allen Corona-Maßnahmen ermöglichte, könnte schon bald wieder vorbei sein.

Wie Klimek sieht auch Popper das Abwasser-Monitoring derzeit als vertrauenswürdige Quelle über das Infektionsgeschehen in Österreich an. Der Komplexitätsforscher Klimek meinte demnach im Gespräch mit "Heute": "Würden wir ähnlich testen wie noch vor ein paar Monaten, ginge ich tatsächlich davon aus, dass die gemeldeten Fallzahlen in dem Bereich 20.000 bis 25.000 lägen; dann würde auch die Relation zu den Spitalszahlen und zum Abwasser passen".

In einer ersten Version dieses Artikels stand, dass Simulationsforscher Niki Popper mit einer baldigen Verschärfung der Corona-Maßnahmen rechnet. Dies ist nicht zutreffend, die entsprechende Passage wurde korrigiert.

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