Politik
Exklusiv-Umfrage: 66 Prozent finden Golan-Abzug richtig
Ganz Österreich diskutiert weiter heiß über den Abzug der österreichischen Blauhelme von den Golan-Höhen. Die ersten 67 Soldaten landeten am Mittwoch in Wien. Während die meisten Soldaten den schrittweisen Rückzug aus dem Krisengebiet im nahen Osten nicht gutheißen, sieht das die Bevölkerung anders. In einer Karmasin-Umfrage für "Heute" sind 66 Prozent der Meinung, dass die Entscheidung der Politik gut und richtig war.
, sieht das die Bevölkerung anders. In einer Karmasin-Umfrage für "Heute" sind 66 Prozent der Meinung, dass die Entscheidung der Politik gut und richtig war.
Die Befürworter sind der Meinung, dass die stehen müsse. Nur 21 Prozent finden die Entscheidung falsch, da diese dem internationalen Ansehen Österreichs schade. 13 Prozent der 500 Befragten machten keine Angabe.
Interessant: Befragte Männer wie Frauen antworteten ähnlich. 68 Prozent der Männer und fast soviele Frauen, mämlich 64 Prozent, finden den Abzug richtig. Falsch fanden das Ende des Assistenzeinsatzes am Golan rund ein Viertel der Männer (24 Prozent). Dagegen nur 18 Prozent der Frauen.
Ältere finden Abzug am ehesten gut
Vor allem Menschen über 50 Jahren befürworten den Rückzug deutlich. Für 71 Prozent steht hier die Sicherheit im Vordergrund. Bei den bis 30-Jährigen sind es nur noch 52 Prozent.
Österreichs Politik rechtfertigte die schrittweise Heimholung der 380 Bundesheer-Soldaten nach 39 Jahren mit der verschärften Sicherheitslage in der entmilitarisierten Pufferzone zwischen Syrien und Israel.
Geringste Zustimmung in Tirol & Vorarlberg
Nach Bundesländern finden in Vorarlberg und Tirol mit 51 Prozent nur knapp mehr als die Hälfte die Entscheidung gut, während es in Oberösterreich und Salzburg überzeugende 79 Prozent sind. Auch Steirer und Kärntner sagen mit 76 Prozent mehrheitlich "Ja" zum Abzug.
Heute.at-Voting
Die Umfrage deckt sich übrigens mit einem Heute.at-Voting, bei dem über 70 Prozent den Abzug gutheißen:
Spindelegger schwänzte Nationalrat
Weitgehende Einigkeit über die Richtigkeit des Abzugs österreichischer Blauhelm-Soldaten von den Golanhöhen hat am Donnerstag auch im Nationalrat geherrscht. Groß war die Empörung vor allem über die unentschuldigte Abwesenheit von Außenminister Michael Spindelegger. Ein Antrag der Grünen auf seine Herbeischaffung scheiterte an der Koalitionsmehrheit.
Die Grüne Klubobfrau protestierte "auf das Schärfste", denn das Kommen Spindeleggers sei in der Präsidiale fix vereinbart worden. Dass er der Debatte ohne irgendeine Erklärung fernbleibe, sei eine "außerordentliche Vorgangsweise" und eine Missachtung des Parlaments.
Von ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf kam umgehend eine Entschuldigung. Wichtige Termine mit außenpolitischen Konsultationen hätten sich verschoben. Es sei verabsäumt worden, dies den anderen Klubs mitzuteilen. "Das tut mir sehr leid." Für Spindelegger sprang Staatssekretär Reinhold Lopatka ein.