Ex-Kurz-Mastermind: So kam es zum Corona-Lockdown

Am 6. Oktober 2021 kam es in der ÖVP-Zentrale und im Finanzministerium zu Hausdurchsuchungen, die wohl das größte Regierungsbeben zwischen Türkis und Grün auslöste. Aufgrund der erhobenen Vorwürfe und der publik gewordenen Chats zwischen Sebastian Kurz und seinen Vertrauten musste der damalige Kanzler zurücktreten.

Ex-Pressesprecher packt in Buch aus

Was sich zu dieser Zeit in den Hinterzimmern abspielte, verrät Johannes Frischmann drei Jahre später. Er war Medienstratege hinter den Kulissen und von 2017 bis 2021 Pressesprecher von Sebastian Kurz. In seinem Buch "Macht und Ohnmacht im Kanzleramt" arbeitet er die Zeit im Kanzleramt unter Kurz auf – darunter seinen Aufstieg, Absturz, die Regierungsarbeit, aber auch sein Familienleben.

Corona, Ibiza, FPÖ

Johannes Frischmann erlebt den Aufstieg von Sebastian Kurz, die Rückkehr der ÖVP an die Spitze und den Einzug ins Kanzleramt hautnah mit. Er ist Zeuge, als das Ibiza-Video die ÖVP-FPÖ-Koalition zerstört und dabei, als Kurz nach der Neuwahl das Comeback gelingt und im Kreisky-Zimmer über tausende Corona-Tote und Lockdowns diskutiert wird.

In seinem Buch gewährt Frischmann als enger Kurz-Vertrauter bis dato unbekannte Einblicke in das Innerste des Bundeskanzleramts. Er skizziert seinen außergewöhnlichen Grenzgang zwischen täglicher Regierungsarbeit, medialer Realität und fernem Familienleben. Er schreibt über Erfolge und Rückschläge, den Glanz im Scheinwerferlicht, die Dunkelheit der Einsamkeit, den türkisen Aufstieg und seinen persönlichen Aufprall sowie seine mühsame Rückkehr vom gebrochenen Menschen zum glücklichen Familienvater.

"'Macht und Ohnmacht im Kanzleramt' ist ein fesselnder und sehr persönlicher Streifzug durch die jüngere Geschichte der österreichischen Innenpolitik. Eine ungeschönte Auseinandersetzung einer außergewöhnlichen Zeit – fernab jeder Message Control", heißt es seitens des Verlags.