Er betritt neues Terrain

Neue Firma – was sich bei Sebastian Kurz jetzt ändert

Der frühere ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat eine neue Firma gegründet. Konkret geht es um "AdBlue". Die Details.

Newsdesk Heute
Neue Firma – was sich bei Sebastian Kurz jetzt ändert
Sebastian Kurz und Markus Friesacher (l.) beim Sommerfest der Raiffeisenlandesbank OÖ in der Albertina Wien am 25. Juni 2024.
Starpix / picturedesk.com

Österreichs Ex-Kanzler und Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat zusammen mit Markus Friesacher, seit 2018 Eigentümer der Gmundner Keramik-Manufraktur, ein neues Unternehmen gegründet. Das berichtet der "Standard" am Mittwoch.

Beide sollen zu je einem Drittel an der neu im Firmenbuch eingetragenen "KFF Vision Green GmbH" beteiligt sein. Der Rest wird einem Manager namens Emanuel Fussenegger mit Postanschrift in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, zugeschrieben.

Die (geografische) Nähe zu den Öl-Scheichs ist wohl nicht zufällig. Fussenegger soll beste Verbindungen zum Ex-OMV-Chef Rainer Seele pflegen. Im deutschen Firmenbuch soll er als Prokurist der Seele Consulting Group GmbH mit Sitz in Bremerhaven aufscheinen.

Seele hatte 2018 als OMV-Vorstand unter Kurz' und Wladimir Putins wachenden Augen den inzwischen scharf kritisierten Gas-Liefervertrag mit Russland unterschrieben:

BILDSTRECKE: Kurz und Putin besiegeln Gas-Schicksal Österreichs bis 2040

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    Unter den Augen von Sebastian Kurz und Wladimir Putin wurde im Sommer 2018 das Gas-Schicksal Österreichs bis 2040 besiegelt.
    Unter den Augen von Sebastian Kurz und Wladimir Putin wurde im Sommer 2018 das Gas-Schicksal Österreichs bis 2040 besiegelt.
    Russianlook / Action Press / picturedesk.com

    Das neue Kurz-Projekt selbst ist in der Wiener Fichtegasse gemeldet, wo viele frühere Weggefährten des Ex-Kanzlers Unterschlupf gefunden haben: Ex-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Ex-Finanzminister Gernot Blümel und Kurz' Ex-Kabinettschef Bernhard Bonelli.

    "Handel mit AdBlue"

    KFF Vision Green beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit dem "Handel mit Waren aller Art, insbesondere mit chemischen Produkten, die synthetisch hergestellt werden". CEO soll ein früherer Manager aus dem Kunststoffkonzern Borealis (gehört zu 75% der OMV) sein.

    Ein Sprecher von Sebastian Kurz soll gegenüber dem "Standard" angegeben haben, dass KFF Vision Green "im Handel mit AdBlue" aktiv sein werde. "AdBlue wird eingesetzt, um die Freisetzung von Stickoxiden bei Dieselmotoren signifikant zu reduzieren", heißt es dazu.

    Co-Gründer Markus Friesacher hat ebenfalls Verbindungen zur OMV. Er betrieb früher eine Tankstellenkette, an der auch Pleite-Milliardär René Benko beteiligt war. Das Unternehmen verkauften sie später an den großen Mineralölkonzern, Friesacher wurde OMV-Manager.

    Kreml-Freundschaft

    Im Oktober 2018 war Friesacher auch zusammen mit Kurz, Benko und Manager Siegfried Wolf bei einem Treffen mit Putin in St. Petersburg dabei gewesen. Das geht laut "Presse" aus den bekannten Chat-Protokollen hervor. Wolf und Seele sind zwei der insgesamt zehn österreichischen Träger des vom Kreml verliehenen Ordens der Freundschaft.

    Die Bilder des Tages

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      Andreas Tischler / Vienna Press, Denise Auer

      Auf den Punkt gebracht

      • Der frühere österreichische Kanzler Sebastian Kurz hat zusammen mit Markus Friesacher ein neues Unternehmen namens "KFF Vision Green GmbH" gegründet, das sich auf den Handel mit chemischen Produkten, insbesondere AdBlue, spezialisiert
      • Das Unternehmen hat Verbindungen zur Erdölindustrie und prominente Unterstützer aus dem Dunstkreis der OMV
      red
      Akt.