Österreich-News
Ex-GIS-Manager packt über ORF-Hausbesuche aus
Im ORF-Publikumsrat beschäftigten GIS-Hausbesuche das Gremium. Ein Ex-GIS-Manager gestand dabei Einzelfälle, die nicht in Ordnung seien, ein.
In jüngster Zeit geriet die ORF-Gebühr GIS immer mehr in die Schlagzeilen – in einer Form, die der ORF wohl nicht allzu gerne liest: "Kein Geld für Flüchtlinge, aber GIS-Gebühren fällig", "Ukraine-Flüchtlinge warten auf Geld, GIS war schon da", "Frau (48) muss wegen 71 Cent GIS-Strafe blechen", "Wiener (42) erbost über 'Abzocke' bei GIS-Anrufen", "GIS-Kontrolleur kassiert alle Flüchtlinge im Ort ab", "GIS-Kontrolleur fälschte Unterschrift, meldete ORF an", "GIS-Chef stellt sich Abzock-Vorwürfen gegen Kontrolleure" oder "GIS nötigt Schwangere zur Unterschrift, dann kam Mahnung" sind nur einige davon.
"In Einzelfällen nicht in Ordnung"
Nun gibt es einen neuen Aufreger direkt aus dem ORF-Publikumsrat, wie der "Standard" berichtet. Grund dafür waren jene GIS-Fälle, bei denen Menschen von Kontrolleuren unter Druck gesetzt oder Unterschriften für die GIS-Anmeldungen sogar gefälscht worden sein sollen. "Dies ist hoffentlich ein Einzelfall", zitiert der "Standard" die die stellvertretende Vorsitzende des ORF-Aufsichtsgremiums, Andrea Danmayr. ORF-General Roland Weißmann wiegelte dagegen ab, es sei alles "korrekt" verlaufen – woraufhin sich der Ex-GIS-Manager und aktuelle Technik-Direktor des ORF, Harald Kräuter, sich meldete.
Kräuter berichtete darüber, dass rund 50 Prozent der GIS-Anmeldungen über Hausbesuche des ORF erfolgen würden, wobei bei Umzügen Haushalte darauf warten würden, dass sich die GIS bei ihnen melde – und nicht sie die GIS aktiv ummelden würden. In Einzelfällen würden Hausbesuche der GIS dabei "danebengehen". "Die Situationen" seien "in Einzelfällen nicht in Ordnung", "da ergibt ein Wort das andere", wird Kräuter zitiert.
"Rechnen nicht damit, dass jemand klopft"
Was der Ex-GIS-Manager auspackte: Ein GIS-Besuch sei nicht leicht, weder für den Kontrolleur, noch für den Besuchten. "Die Kunden werden aufgesucht und rechnen in diesem Moment nicht damit, dass jemand klopft", so Kräuter, das sei aber nicht ungewollt, führe aber zu "unvorhergesehenen" Situationen. Mitarbeiter müssten dann über die rechtliche Lage aufklären und würden geschult, den Druck anzubauen – das gelinge oft. Aber offenbar nicht immer.