Wien
Ex-Fußballprofi verzockte 219.000€ von Polizei-Kollegen
Mehrere Beamtenkollegen überwiesen dem Angeklagten eine große Summe Geld. Dieser verspekulierte sich aber beim Trading und verlor alles.
Das nicht jeder das Zeug zum sogenannten "Daytrading" hat, war dem Ex-Fußballer wohl nicht bekannt. "Ich hab' drei Bücher daheim gehabt und die habe ich mir mehrmals durchgelesen", berichtete der angeklagte Polizist über seine Qualifikationen. Er habe sein gesamtes Geld und das seiner Freundin investiert und das erfolglos. Daraufhin soll er sogar sein Auto versetzt haben. Seinen Beamtenkollegen versprach er das große Geld und luchste ihnen so 219.000 Euro ab. Doch auch diese riesen Summe verspekulierte er.
Verlust ausgeschlossen
Alle Kollegen hätten gewusst, dass sie ihr Geld auch verlieren können. "Ich habe nichts versprochen", rechtfertigte sich der gebürtige Steirer. Doch laut den Zeugen klang das ganz anders, Worte wie "sehr sichere Sache" oder "Verlust ist ausgeschlossen" seien gefallen. Doch das streitet der 35-Jährige vehement ab.
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Nicht mal über die Aufteilung der möglichen Gewinne hatte sich der Ex-Fußballer Gedanken gemacht: "Das hätten wir am Schluss dann geschaut." Diese Aussage sorgte im Gericht für verständnislose Blicke. Das Geld in Höhe von 219.000 Euro bekam er von insgesamt 27 Opfern, der Großteil davon Polizisten.
Urteil: 20 Monate Haft
Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs zu 20 Monaten bedingter Haft. Zusätzlich muss er den Geschädigten die kassierten Beträge zurückzahlen – insgesamt 129.000 Euro. Der Polizist erbat Bedenkzeit, weswegen das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Weil in sechs Fällen das Verfahren ausgeschieden wurde – die davon Betroffenen kamen ihrer Zeugenladung nicht nach – könnte die Strafe für den Verurteilten noch höher ausfallen.